Eisenach. Die 27. Waldjugendspiele in Eisenach verzeichnen einen neuen Teilnehmerrekord. Die Grundschüler lernen viel über die heimische Natur.

Während die Vogelkenner aus der Klasse 4b der Hörselschule bei den von CD abgespielten Vogelstimmen von Waldohreule, Eichelhäher, Waldtaube und Specht einige Sekunden bis zur richtigen Antwort brauchten, platzte bei der Stimme des Kuckucks sofort schallendes Gelächtern aus allen Schülern heraus. „Das war wohl zu leicht“, kommentiert Forstwirtschaftsmeister Thomas Abe am gestrigen Vormittag die Reaktion der Viertklässler mit einem Grinsen.

Station Lurche und Kriechtiere. Mohamed, Gjulia und Anna von der 4a der Mosewaldschule betrachten eine Ringelnatter. Foto: Norman Meißner
Station Lurche und Kriechtiere. Mohamed, Gjulia und Anna von der 4a der Mosewaldschule betrachten eine Ringelnatter. Foto: Norman Meißner © zgt

Die 27. Waldjugendspiele um die Sängerwiese, die das Forstamt Marksuhl mit Unterstützung der Landesforstverwaltung, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald sowie einiger Sponsoren organisierte, sorgte für eine neue Bestmarke. „429 Schüler sind heute dabei – das ist neuer Rekord“, freut sich Forstamtsleiter Ansgar Pape über den tollen Zuspruch von 21 Klassen aus 13 Grundschulen.

Bei der Spiel- und Wissensolympiade im Wald galt es teils recht knifflige Fragen zu den Wissensgebieten Tierkunde, Botanik, Umwelt und Jagd zu beantworten. Dabei standen typische Tier- und Pflanzenarten des heimischen Waldes sowie Fragen zur Waldwirtschaft im Vordergrund.

In diesem Jahr musste sich Manfred Jarski ganz schön anstrengen, damit er einen kleinen Anschauungszoo für die Station „Lurche und Kriechtiere“ zusammenbekam. Schon Tage zuvor fahndete der pensionierte Forstmann in Wald und Flur nach Blindschleiche, Ringelnatter, Waldeidechse, Erd- und Waldfröschen. „In diesem Jahr gibt es kaum Molche und Frösche – das letzte Jahr war viel zu trocken“, sagt Manfred Jarski.

Präzisionssägen mit Leonard und Joshua (von links) und den Zuschauern Henrik, Carl-Ferdinand, Elias, Adem, Valentin und Sascha (von links) aus der Klasse 4b von der Georgenschule Eisenach. Foto: Norman Meißner
Präzisionssägen mit Leonard und Joshua (von links) und den Zuschauern Henrik, Carl-Ferdinand, Elias, Adem, Valentin und Sascha (von links) aus der Klasse 4b von der Georgenschule Eisenach. Foto: Norman Meißner © zgt

Die steigende Population bei den Störchen sorgt zudem für das Gegenteil bei den Fröschen. Auch die Stationen der Greifvogelwarte Ruhla, des Fledermausexperten Alexander Claußen und der Pilzsachverständigen Nicole Morgenweck kamen bei den Kleinen ganz groß an. Neben den „grauen Zellen“ beanspruchten einige Stationen der Waldjugendspiele auch die „Muckis“. Bei sportlichen Übungen wie Zapfenzielwurf, Umsetzen eines Holzstoßes und Längen-Präzisionssägen kämpften die Waldforscher ebenfalls um Punkte.

Die 21 beteiligten Klassen errangen zusammen 1062 Punkte. „Das macht 531 Euro, die wir für die Kinderkulturnacht spenden, da haben alle Kinder etwas davon“, sagt Pape. Für ihr Außengelände konnte jede Schulen den Baum des Jahres mitnehmen. „Diesmal ist es die Flatterulme“, erzählt Ansgar Pape. Verpflegung erhielten die Steppkes am Waldgasthaus „Sängerwiese“.