Erfurt. Am 1. Mai sind in Thüringen 17 Demonstrationen und Kundgebungen geplant. Erstmals stützt ein breites Bündnis die Veranstaltungen zum Tag der Arbeit und lädt zu einem „Fest der Vielen“.

Der DGB will bei seinen diesjährigen Veranstaltungen zum Tag der Arbeit Europa besonders in den Blick nehmen. Am 1. Mai sind in Thüringen 17 Demonstrationen und Kundgebungen geplant. Man wolle die Bürger motivieren, bei den Wahlen demokratischen Parteien ihre Stimme zu geben.

„Europa muss gegen die Rechtspopulisten verteidigt werden“, begründet der stellvertretende DGB-Landesvorsitzende Sandro Witt den europäischen Fokus. Dabei werde man deutlich machen, dass Europa nicht nur für freie Märkte da sei, sondern vor allem für Menschen.

Thematisiert werden außerdem die klassischen Gewerkschaftsthemen: Das Gefälle in Lohn und Arbeitszeit zwischen Ost und West, prekäre Arbeitsverhältnisse und drohende Altersarmut.

Weiterer Schwerpunkt sind die steigenden Mieten in Städten wie Erfurt. Es könne nicht sein, dass Wohnraum trotz Arbeit zunehmend unerschwinglich wird, da werde man Handeln einfordern, kündigt der Erfurter Stadtverbandschef Carl-Christian Dressel an.

Die zentrale Veranstaltung in Erfurt wird erstmals in diesem Jahr von einem breiten Bündnis mit getragen, das am Nachmittag zum „Fest der Vielen“ im Park vor dem Landtag einlädt. Dem Bündnis „Zusammenstehen – Vielfältig solidarisch“ gehören rund 100 Vereine, Gewerkschaften und Institutionen an.

Unterstützt wird das Fest von zahlreichen Künstlern, Clueso und Sebastian Krumbiegel von den „Prinzen“ haben sich angesagt, der „Erfurter Kneipenchor“, die Weimarer Klezmer-Musiker „Klez we can“. Die Veranstalter erwarten bis zu 20.000 Besucher.

Das Festival soll keine Party sein, sondern eine politische Veranstaltung die eine Positionierung fordere, erklärt Bündnis-Sprecherin Katja Maurer den Impuls. Man wolle dazu aufrufen, sich gegen rechte Tendenzen und für eine offene Gesellschaft einzusetzen. „Der 1. Mai ist unser Tag, das stellen wir klar“, so Sandro Witt mit Blick auf eine weitere, von der AfD angemeldete Demonstration.

Die Landespolizeidirektion bereitet am Feiertag in der kommenden Woche einen landesweiten Polizeieinsatz vor. Insgesamt werden mehr als 20 Veranstaltungen erwartet, acht in der Landeshauptstadt, wo insbesondere in der Innenstadt mit erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen gerechnet werden müsse.