Kirchheilingen. Die Thepra-Grundschule Kirchheilingen „Dalton“ bekommt ihre staatliche Anerkennung. Damit müssen die Kinder keine Prüfung mehr absolvieren, bevor sie ans Gymnasium wechseln. Auch darf die Schule mit der Anerkennung Referendare ausbilden.

„Ab 1. August ist die Schule als Grundschule genehmigt“, freuen sich Thepra-Geschäftsführer Erwin Gerlach, Thepra-Fachbereichsleiterin für Schulen Katrin Köhler und Schulleiterin Susanne Kasten. Die Anerkennung musste neu bean- tragt werden, weil die Arbeiterwohlfahrt die Einrichtung bis 2017 als Gemeinschaftsschule führte. Der Thepra-Verband hatte die Trägerschaft, den Schulbetrieb und auch das reformpädagogische Dalton-Konzept übernommen. Damit galt die Einrichtung jetzt noch als Gemeinschaftsschule.

101 Kinder besuchen derzeit die Dalton-Ganztagsschule. Die erste Klasse ist derzeit mit 20 Schülern einzügig. Gerlach geht aber davon aus, dass es spätestens ab dem Schuljahr 2020/21 zwei erste Klassen geben wird. „Denn seit drei Jahren steigen die Geburtenzahlen.“

Kapazitätsgrenze mit mehr als 70 Kindern erreicht

Beleg für wachsende Schülerzahlen ist auch die Auslastung des nahen Kindergartens „Am Igelsgraben“, den die Thepra ebenfalls betreibt. Mit mehr als 70 Kindern ist die Kapazitätsgrenze fast erreicht. Deshalb hat die Thepra bei der Gemeinde beantragt, dass sie Räume im zweiten Schulteil nutzen kann, dessen Ausbau gerade begonnen hat. Laut Bürgermeister Jan Behner (parteilos) stimmte der Gemeinderat dem bereits zu.

Die Gemeinde, der das Schulgebäude gehört, baut derzeit den seit 2011 leerstehenden Schulteil aus. Investiert werden rund 900.000 Euro, stemmen kann das Kirchheilingen dank Mitteln aus der Dorferneuerung. Im nächsten Jahr sollen die Bauarbeiten fertig sein. Weil die Schule dann zunächst noch nicht den kompletten Platz braucht, ist geplant, dass der Kindergarten zwei Räume im Obergeschoss bekommt. Einer davon soll als Gruppenraum genutzt werden, der andere als sogenannter Funktionsraum - beispielsweise für die Mittagsruhe.

In der zweiten Etage sind Klassenräume und Fachkabinette für Musik, Werken und Kunst sowie Büros für die Schul-Mitarbeiter vorgesehen, denn an letzteren mangelt es derzeit besonders. Im Erdgeschoss befinden sich dann der Sanitärtrakt, der Küchenbereich und ein großer Speiseraum, der auch als Aula genutzt werden soll.

Gerlach und Kasten sind sicher, dass der Einzug der Kindergartenkinder weitere Synergieeffekte mit sich bringt. Denn schon jetzt besuchen die großen Kita-Kinder einmal im Monat die Schule, damit sie Lehrer und Erzieher kennenlernen. „Das erleichtert den Übertritt in die Schule, denn es baut Berührungsängste ab“, sagt Kasten.

Sollten später mehr Räume für den Unterricht nötig sein, könnten diese ohne großen Aufwand wieder umgewandelt werden. Womit Gerlach rechnet. Denn er meint, dass Kirchheilingen mit der Schule, dem Kindergarten und dem Freibad alles hat, was junge Familien bewegen könnte, in die Gemeinde zu ziehen.