Eisenach. Der Landtagsabgeordnete Raymond Walk hatte zur Veranstaltungsreihe „Walk im Gespräch“ zum Thema „Sicherheit und Ordnung in Eisenach“ eingeladen.

Die gefühlte Sicherheitslage der Menschen und die statistisch ermittelte Sicherheitslage sind oftmals zwei verschiedene Dinge. Das zeigte auch die jüngste Ausgabe der Veranstaltungsreihe „Walk im Gespräch“, zu welcher der Landtagsabgeordnete Raymond Walk (CDU) diesmal zum Thema „Sicherheit und Ordnung in Eisenach geladen hatte.

Mit im Podium hatten auch Katrin Weigelt von der Initiative „Hand in Hand“ und Kai Christ, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, Platz genommen. Der ebenfalls geladene Polizeichef Markus Bürgel hatte aus Termingründen kurzfristig abgesagt und auch keinen Vertreter mehr entsenden können.

Walk versprach, dass er einen weiteren Bürger-Gesprächs-Termin noch im Sommer organisieren wolle, dann mit der Polizei. Die statistischen Zahlen zu Kriminalität und Sicherheit ergäben, so Walk, dass „Westthüringen der sicherste Bereich in ganz Thüringen ist“. Und Thüringen als solches gehöre schon zu den sichersten Bundesländern in ganz Deutschland. Einer hohen Aufklärungsquote stünde die niedrigste Zahl an Straftaten gegenüber seit diese erfasst würden gegenüber.

Aber: „Die Polizei ist am Limit“, konstatierte Gewerkschaftschef Christ. Vor allem der vorherrschende Personalmangel und der auch dadurch ausgelöste hohe Krankenstand seien höchst problematisch. Darunter leide die alltägliche Arbeit, aber auch die so wichtige Präventionsarbeit. Da sei die Politik gefordert, dem durch mehr Ausbildung und mehr Einstellungen gegen zu wirken.

Dazu komme, so stellte Walk fest, dass zwar die Polizei in der Bevölkerung hohes Ansehen genieße, gleichzeitig aber auch die Angriffe und Respektlosigkeiten gegenüber den Beamten erheblich zugenommen hätten.

Lob und Tadel für die Verwaltung

Dass die Polizei zu wenig Personal hat, stellt im übrigen auch Katrin Weigelt bei ihrem Einsatz in der Initiative „Hand in Hand“ fest. Gerade am Wochenende sei es manchmal unmöglich, jemanden vom Ordnungsamt oder Polizei zu bekommen, um Verstöße gegen Sauberkeit und Ordnung zu melden oder verhindern.

Vor drei Jahren habe sie die Initiative ins Leben gerufen und mittlerweile seien viele Menschen in mehreren Wohngebieten und Innenstadt aktiv. Zudem gebe es ja noch weitere Initiativen, wie die von der ebenfalls anwesenden Antje Gössel im Mariental.

Weigelt und Gössel lobten, dass von Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke) ein „Runder Tisch Sauberkeit“ ins Leben gerufen worden sei. Beide wünschen sich aber, dass dieser sich häufiger treffe und dass die dort getroffenen Vereinbarungen dann auch umgesetzt würden. Derzeit warte man immer noch, so Weigelt, auf das versprochene Müllbehälterkonzept von der Stadtverwaltung.

Hoffnung auf mehr Personal bei Polizei und Ordnungsamt

Die Zusammenarbeit etwa zu den Müllaktions-Tagen mit der Verwaltung sei sehr gut. „Es hat sich schon einiges getan, einiges verbessert, aber wir haben natürlich noch weitere Verbesserungswünsche“, so Weigelt. Sie wie auch Gössel hoffen auf die angestrebte Erhöhung des Personals bei Polizei aber auch beim Ordnungsamt. Dort gebe es die Überlegung mit dem Haushalt zwei weitere Stellen zu schaffen, um auch an Wochenenden oder in den Abend- und Nachtsstunden stärker Kontrollgänge absolvieren zu können.

Christ und Walk lobten die Initiativen. Mangelnde Sauberkeit und Ordnung seien auch ein Grund dafür, warum sich die Menschen in ihrer Umgebung sicherer fühlten.