Roldisleben. Baim offenen Gartentag beeindrucken sie auch mit Bienen-Garten-Kirchen-Projekt

Für Tage wie gestern und Veranstaltungen wie die sogenannten „Open Gardens“ gibt es im Deutschen das wunderbare Wort „lustwandeln“. Mit dem Lied „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“ (Paul Gerhardt, 1653) beendete Pfarrer Andreas Simon den besonderen Gottesdienst in der Roldislebener Kirche. Ein paar Zeilen weiter heißt es: „Schau an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben.“

Wie passend!

Schließlich war Roldisleben auf der Etappe „Rastenberg und Umgebung“ der Tage der offenen Gärten in Thüringen das pulsierende Herzstück!

Drei Gärten in Kölleda, zwei in Weißensee, zwei im Kernort Rastenberg, je einer in Kleinbrembach, Orlishausen, Schloßvippach, Schwansee und Ostramondra – und sogar fünf (mit Zugabe) im kleinen Roldisleben zeigten beeindruckende Spielarten grüner Refugien und Oasen.

Die Vielfalt im Rastenberger Ortsteil ist beeindruckend. Wo Familie Hindorf auf ihren mit Liebe zum Detail neu angelegten Garten in der Hintergasse stolz sein darf, kann der Besucher über die riesige Herausforderung des 3000 Quadratmeter großen Bauerngartens an der Hauptstraße von Margot Horst mit Schatten spendenden großen Bäumen, Kräutergarten mit alten Heilpflanzen und für Geräuschkulisse sorgendem Federvieh nur staunen. „Das waren mal zwei Grundstücke. Mein Vater hat sie in den 50er-Jahren zusammengelegt“, verrät die Gastgeberin, die sich nach mehreren Jahren der Pause von ihrer Tochter zum erneuten Mitmachen hat überreden lassen. Inzwischen kümmert sich die vierte Generation der Familie mit um den Garten.

Horst Bismark, nun – er trat zur Ortsteilbürgermeisterwahl nicht noch einmal an – nur noch Roldislebens Garten-Bürgermeister, zeigte noch vorm offiziellen Start Gästen, die gar nicht um die Aktion wussten, Landhausgarten und Skulpturensammlung von Familie Backhaus/Barnett und das von ihm in der Gemeinde angelegte Arboretum mit rund 130 verschiedenen Baum- und Straucharten, während diese noch in der Garten-Bienen-Kirche Erläuterungen gaben. Waltraud Bismark wies derweil in ihrem Hofgarten auf Liebhaberstauden hin. Und dann gab es da noch einen sechsten Garten – den Kuchengarten im Dorfgemeinschaftshaus.

Zur Feier des Tages fanden da alle, die sich zwar satt gesehen und gerochen sowie in floralen Fachgesprächen ergangen hatten, aber nun hungrig und durstig waren, die dagegen notwendige süße oder deftige Abhilfe.