Sömmerda. Die Kinder und Jugendlichen sollten mit- und nicht gegeneinander spielen. Medaillen bekamen dafür alle Teilnehmer.

Die Ministerin war, im Wortsinne, verschnupft. Heike Werner (Linke) ließ sich trotzdem gern von Bürgermeister Ralf Hauboldt durch die Sportfest-Arena führen. Zu der hatte sich der Kurt-Neubert-Sportpark an diesem Freitag-Nachmittag nach und nach gemausert. Die vielfältigen Möglichkeiten des Areals und seiner Nutzer nicht ausschöpfend, wurde das „Sportfest der Vielfalt“ am neuen Schauplatz gut angenommen.

„Das ist doch hier viel besser als – wie bisher – auf dem Skaterplatz“, lobte Dieter Silabetzschky, der Vorsitzende des Kreissportbundes Sömmerda, der selbst einen Stand betreute. Ihn freute vor allem, dass sich so viele Kinder an den einzelnen Stationen tummelten. „Auf die kommt es uns ja schließlich in erster Linie an“, sagte er. Großes Interesse weckte, natürlich, des gemeinen Bundesbürgers Lieblingssport: Beim Fußball wuselte der Nachwuchs am meisten herum und beäugten auch Fanblocks aus Muttis, Vatis, Großeltern und Geschwistern das Treiben auf den Spielfeldern. Es ging zur Sache, im fairen Rahmen. Schiedsrichter Eric Scholz aus Büchel, die Knirpse zwei Köpfe überragend, zog, nur um zu beweisen, dass er sie mit hat, prophylaktisch die einschlägig bekannten Karten in Gelb und Rot aus der Tasche.

Im Fachgespräch am Spielfeldrand wurde derweil abgeschätzt, wie sich die eigenen Jungs wohl bald – auf größerem Feld, mit mehr Mitspielern und vor allem über lange 70 Minuten – schlagen würden.

Zurückhaltung übten die Festbesucher zunächst noch bei den Highland Games. Respekt vorm Baumstammschleudern? Oder doch ein Tribut daran, dass man selbst keinen Kilt trug, wie die gar nicht so strengen Kampfrichter. Andreas Böttger, bekennender Kilt-Fan und als Streetworker mit „IntegrierBAR“ einer der Mitorganisatoren des Fests, machte den Zögernden Mut und lobte den neuen Ansatz des Wettbewerbs. Der war eigentlich kein Wettstreit. Die Teilnehmer rangen schon ernsthaft um gute Leistungen, Tore, Punkte, aber Sieger wurden nicht gekürt.

„Am Ende kriegt jeder eine Medaille“, so Böttger. Das schließe Ungerechtigkeiten von vornherein aus. „Wir wollen ja gerade zeigen, dass alle miteinander spielen können und nicht gegeneinander“, so Böttger. Geboten wurden auch Tanzsport, Minigolf, Faustball, Rollstuhlbasketball, Leichtathletik, Tennis und anderes mehr.