Erfurt. Hava und ihr Bruder Yusuf waren mit den Wunschgroßeltern im Urlaub an der Ostsee. Die Seeluft tat den jungen Asthmatikern gut.

Christel Neblungs Augen strahlen, als ihre zwölfjährige Wunschenkelin Havin sagt: „Ihr seid mit uns herzlich und seelisch verwandt.“ Der 14-jährige Bruder Yusuf ergänzt: „Und freundschaftlich.“ Die beiden Kinder erinnern sich gerne an den letzten Urlaub auf Zingst mit den Wunschgroßeltern Christel und Uwe. Jeden Tag waren sie am Strand und badeten. „Es war typisches Deutschlandwetter. 14 Uhr scheint noch die Sonne – und 18 Uhr geht dann die Welt unter“, erzählt Yusuf.

Die Seebrücke habe eine besondere Anziehung auf sie gehabt, nicht nur wegen des abendlichen Salsa-Kurses. „Es war beeindruckend, mit der Tauchgondel unter den Meeresspiegel hinabzusinken und die Quallen und anderen Meerestiere zu beobachten“, erinnert sich Havin.

Wunschgroßeltern sind seit 13 Jahren im Einsatz

Die Gondel gefiel ihrem Bruder auch, der Tanzkurs aber nicht. „In der Zeit hat keiner mit mir Tischtennis gespielt“, sagt der 14-Jährige. Sein schönster Urlaubstag sei es gewesen, als er seine „Oma“ in der Revanche für ein verlorenes Tischtennisspiel besiegte.

Schon zwei weitere Male waren Uwe und Christel mit ihren Wunschenkeln an der Ostsee. Die Meeresluft täte gut gegen das Asthma der beiden Kinder. Aber auch im Alltag beeinträchtige die Erkrankung Havin und Yusuf kaum: „Durch den Inhalator kann man damit leben.“

Die gemeinsame Zeit im Urlaub sei etwas besonders gewesen. „Die Kinder haben im Alltag inzwischen keine Zeit mehr für uns Alte“, sagt Christel lachend. Bis vor ein paar Jahren sei das noch anders gewesen. Aber die Interessen ihrer „Enkelkinder“ hätten sich verändert. Seit 13 Jahren kümmern sich Christel und Uwe ehrenamtlich um die inzwischen sechs Kinder der kurdischen Familie, von denen Havin die Jüngste ist. Die Vermittlung lief über den Erfurter Großelterndienst, einem Verein, der Familien mit älteren Menschen, die gebraucht werden wollen, zusammenbringt.

Neben Havin und Yusuf waren auch ihre Schwestern dabei – die 19-jährige Sevrojin und die 24-jährige Nursen mit ihrem zweijährigen Sohn. „Wir brauchten zwei Ferienwohnungen. Die haben zusammen 1500 Euro für die eine Woche gekostet“, sagt Christel. Deswegen habe sie mit Hilfe von Helga Hoyme vom Erfurter Großelterndienst bei „Thüringen hilft“ 250 Euro als Zuschuss beantragt.

Das Spendenkonto

Wer helfen möchte:

  • Spendenkonto: DE89 8205 1000 01250222 20
  • Empfänger: Diakonie Mitteldeutschland
  • Kennwort: Thüringen hilft
  • Für eine Spendenquittung bitte im Feld Verwendungszweck die Adresse angeben. Wer nicht genannt werden möchte, vermerkt dort bitte den Hinweis „Anonym“.
  • Spenden per Mausklick unter thueringenhilft