Erfurt. Das Thüringer Bildungsministerium geht von etwa 200 Schülern aus, die seit dem Start des neuen Schuljahres einen Coronatest verweigert haben.

An den Thüringer Schulen gibt es nach Auskunft der fünf Staatlichen Schulämter bislang nur wenige Meldungen darüber, dass Schülerinnen und Schüler Corona-Tests verweigert haben. Nach den zurzeit dem Bildungsministerium vorliegenden Meldungen wurden im Schulamtsbereich Ost 15 Fälle und im Schulamtsbereich Süd 33 registriert. Aus den anderen drei Schulamtsbereichen lägen keine konkreten Meldungen vor. „Wenn ich das mal hochrechne, gehe ich davon aus, dass wir uns im niedrigen dreistelligen Bereich bewegen, mit einer 1 oder einer 2 davor. Statistisch belastbar ist das aber nicht“, sagte ein Sprecher von Bildungsminister Helmut Holter (Linke) dieser Zeitung.

Die Testpflicht in Thüringen während des 14-tägigen Sicherheitspuffers nach den Sommerferien werde seiner Ansicht nach breit akzeptiert und eingehalten. Im Frühjahr 2021, als bei der Testverweigerung ein Schulausschluss drohte und nicht wie momentan ein Bußgeld zwischen 60 und 250 Euro, habe die Zahl der Testverweigerer bei etwa 1500 gelegen. Bei den aktuellen Weigerungen handele es sich um Einzelfälle an einzelnen Schulen, so dass auch Einzelunterricht in der Regel bewerkstelligt werden könne. In manchen Fällen sei sie allerdings aufgrund der personellen und räumlichen Ressourcen nicht immer möglich.

116 Schulen lieferten keine Daten

Insgesamt wurden in der ersten Woche nach den Sommerferien an Thüringer Schulen laut Ministerium 391.627 Schülertests durchgeführt. Diese Zahl beinhalte, dass in der Regel zweimal pro Woche getestet werde und beziehe sich auf 858 Schulen. 116 Schulen (12 Prozent) hätten keine Daten gemeldet, deren Verbrauchsdaten seien also nicht erfasst, so dass die tatsächliche Testzahl höher liegen dürfte. Vom Testen befreit sind Geimpfte, Genesene und Schülerinnen und Schüler, die einen aktuellen anderweitigen Testnachweis erbringen. Zu allen drei Kategorien liegen keine statistischen Daten vor.

Alles in allem gab es nach Ministeriumsangaben 992 positive Schnelltests. Die Positivrate betrage damit bei Schülerinnen und Schülern 0,25 Prozent. Diese Zahl sei hinsichtlich des Infektionsgeschehens nicht belastbar, da erst positive PCR-Tests eine tatsächliche Infektion nachweisen. Wie viele der positiven Tests bestätigt wurden, dazu lägen dem Ministerium keine Zahlen vor, da diese außerhalb des Schulsystems stattfinden.

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