Erfurt. Die verheirateten Menschen in Thüringen ließen sich 2020 im sechsten Ehejahr wieder scheiden. Insgesamt halten Ehen im Freistaat länger.

Die Zahl der Ehescheidungen ist in Thüringen weiter rückläufig. Im vergangenen Jahr ließen sich 3419 Paare scheiden, wie aus Zahlen des Landesamtes für Statistik von Freitag hervorgeht. Das waren 46 Scheidungen weniger als ein Jahr zuvor.

Der Rückgang beträgt damit 1,3 Prozent. Das ist laut Statistiker der niedrigste Stand seit dem Jahr 1993 (2643 Scheidungen). Die Statistiker errechneten, dass die Zahl der Scheidungen pro 1000 Einwohner seit 2003 von 2,3 auf 1,6 sank. In dem gleichen Zeitraum stieg aber die Zahl der Eheschließungen von 3,5 auf 4,0 pro 1000 Einwohner.

Nicht das «verflixte siebte», sondern schon das sechste Ehejahr ist für Paare in Thüringen 2020 besonders gefährlich gewesen. Im Jahr zuvor lösten die meisten Paare ihre Ehe noch im siebten Ehejahr auf.

Die Ehen der Trennungspaare hielten im Schnitt mit 15,1 Jahren rund ein halbes Jahr länger als noch zehn Jahre zuvor. Fast ein Fünftel der geschiedenen Paare hatten bei ihrer Scheidung bereits Silberhochzeit gefeiert und somit mindestens 25 Ehejahre miteinander verbracht. Über 2600 minderjährige Kinder waren von den Scheidungen betroffen.

Mehr als die Hälfte der Scheidungsverfahren gingen von den Ehefrauen aus. Rund ein Prozent der Ehescheidungen geht auf gleichgeschlechtliche Paare zurück.