Kleinromstedt. Kleinromstedter weihen am Jugendklub Spiel- und Generationen- Treff ein. 8000 Euro EU-Fördermittel von „Leader“

Gegen jede Eventualität kann man einfach nicht vorbeugen. Als die Kleinromstedter im vergangenen Herbst die Arbeiten an ihrem Bewegungs- und Erholungstreff für alle Generationen im Dorf beendeten, ließen sie die offizielle Einweihung noch warten. Der Plan: Im Frühjahr, wenn es draußen wieder freundlicher ist, wolle man das neue Werk gebührend feiern. Das Fest für den neu gestalteten Platz legten sie deshalb auf den 13. April 2019.

Die Launen des April wollten es so, dass die Hoffnung auf laues Frühlingswetter am Samstag gründlich enttäuscht wurde. Die Schneeflocken am Morgen machten dem Vorhaben indes keinen Strich durch die Rechnung. Bei Getränken und Rostwürsten feierte Kleinromstedt am Jugendklub das neue Areal.

Den Kern des Geländes bildet ein Spielplatz. Ein solcher, allerdings betagter, befand sich schon zuvor hier. Zumindest einige der alten Spielgeräte taugten noch, um nun weiter genutzt zu werden, etwa das Karussell und der Rutschenturm. Das Gros ist aber neu: die Hangrutsche, die Schaukel, die Wippe, das Klettergerüst, eine Sitzgarnitur für die Jüngsten und eine Lümmelbank für die Jugendlichen. Auch ein steinerner Grill steht nun bereit, um befeuert zu werden. Überdies lädt ein Barfußpfad zum Betreten ein – allerdings nur bei entsprechendem Wetter.

Nicht zuletzt gibt es in Kleinromstedt eben an diesem Platz nun auch wieder eine Telefonzelle, allerdings ohne Fernsprecher. Für 500 Euro hat das Dorf über das Fernmeldezeugamt Michendorf bei Potsdam ein grau-magentafarbenes Häuschen erworben, um darin einen öffentlichen begehbaren Bücherschrank einzurichten. Jeder, der mag, kann in diese Bibliothek des Vertrauens seine ausgelesene Lektüre in die Regale stellen und dafür andere mitnehmen, in der er noch nicht geschmökert hat.

All das aufzubauen, kostete rund 23.000 Euro. Rund 8000 Euro davon erhielt die Gemeinde aus dem Leader-Förderprogramm. Um diese EU-Mittel zur Entwicklung des ländlichen Raumes zu bekommen, mussten die Antragsteller findig sein. „Die Mittel für den Bau eines gewöhnlichen Spielplatz zu beantragen, wäre nicht innovativ genug gewesen, um den Zuschlag zu erhalten. Deshalb entschlossen wir uns, hier etwas Generationenübergreifendes entstehen zu lassen“, sagte Saaleplatte-Bürgermeister Jörg Hammer.

Der Zuschlag kam, allerdings erst im Juli vergangenen Jahres und mit der Auflage, das Geld bereits bis Ende Oktober verbaut und abgerechnet zu haben. Entsprechend schwierig war es, kurzfristig eine Firma vertraglich zu binden, die die Spielgeräte in diesem Zeitrahmen baut. Zum Glück wurde Kleinromstedts Bürgermeisterin Karina Baumann in Naumburg fündig.

In der vergangenen Woche nahm die Gemeinde nun nochmals 7000 Euro in die Hand, um am Platz entlang der Straße vier Pkw-Stellflächen einzurichten.