Erfurt. Gemeinsam auf der Suche – nach dem ultimativen Ballermann-Hit sind die beiden Thüringer Kumpels Tobias Hellbach alias Tobi Torpedo und Michael Jentsch alias Moped Micha.

Eigentlich alles ganz einfach. Man braucht nur eine schöne Melodie und ein paar schlüpfrige Reime. Das Ganze wird dann mit einem pumpenden Beat unterlegt und mit ein paar „Düp, Düp, Düps“ garniert. Dazu ein Mitgrölrefrain – und fertig ist der Partykracher.

Doch ganz so einfach ist es dann wohl doch nicht. Die Leichtigkeit des Seins, auch in der Schlagerbranche, ist oftmals schwere Arbeit. „Wir tüfteln an jedem Song, basteln an den Texten und Harmonien, versuchen dann, die beiden Sachen zusammenzubringen“, erzählt Moped Micha, der im wahren Leben Michael Jentsch heißt. Gemeinsam mit seinem Kumpel Tobias Hellbach, alias Tobi Torpedo, ist der Thüringer auf der Suche – nach dem ultimativen Ballermann-Hit. „Natürlich kann man das nicht planen, aber wir lieben Mallorca, die Feierszene, deshalb schreiben wir die passenden Songs dafür“, erklärt der 39-jährige Tobi Torpedo.

Und so setzen die beiden der Insel im Mittelmeer regelmäßig ein musikalisches Denkmal. Begonnen hat alles 2019 mit der Single „Die Helmuts“, danach folgten „Von Muscheln und Sonnenbrand“, „Zurück nach Malle“ und „Strandbar“. Pünktlich und passend zum Tag des Bieres am heutigen 23. April erscheint jetzt ihr frischestes Werk: „Bier is beautiful“. Der Song ist, wenig überraschend, wie gemacht für „Ballermann“, „Bierkönig“ oder „Oberbayern“, alles angesagte Location auf der spanischen Insel. „Nicht jeder kann etwas mit dieser Art von Musik anfangen – aber es gibt viele Menschen, die damit Mega-Spaß haben“, ist Moped Micha überzeugt.

Wie die beiden Erfurter auch, die in ihrem kleinen Home-Studio am Computer sitzen und die Songs und ein dazugehöriges Lebensgefühl entstehen lassen. Mit Maus und Keyboard stöbern sie durch zahllose digitale Sounds und Effekte, bedienen sich ungeniert bei der Titelmelodie der Gummibärenbande und reimen Strandbar auf Dankbar oder Wein auf fein. Mittlerweile sind die beiden in der Szene so bekannt und vernetzt, dass ihre Musik den letzten Schliff beim bekannten Party-Musik-Producer Oliver Deville bekommt. Die Cover für die Singles entstehen weiterhin in Heimarbeit. Danach haben es die Fans in der Hand. Mit ihren Streams via Spotify, Apple & Co. entscheiden sie über die Zukunft eines Songs. „Und wir sind überrascht, das es immer besser läuft“, so Tobi.

Quarantäne, strenge Ausgangsbeschränkungen, Reiseverbot. Musiker, die auf Live-Auftritte angewiesen sind, haben es derzeit schwer. „Durch Corona liegt die komplette Veranstaltungsszene am Boden. Wir hoffen, dass möglichst viele Party-Location in Spanien, Deutschland oder sonstwo die Pandemie auch überleben.“

Auf jeden Fall, da sind sich die beiden Erfurter einig, darf die Party-Kultur mit Corona nicht aussterben. Denn nicht wenige würden Mitgröl-Lieder wie „Schatzi schenk mir ein Foto“ oder „Mama Laudaaa“ schmerzlich vermissen. Und auch die ganzen „Düp, Düp, Düps“.