Mellingen. L 1060 müsste im Ernstfall A-4-Verkehr aufnehmen

Die Instandsetzung der Bundesstraße 87 zwischen der Autobahn-Anschlussstelle Mellingen und Umpferstedt, die von Mai bis September dieses Jahres abschnittweise unter Vollsperrung vonstatten gehen sollte, wird womöglich verschoben. Der Grund dafür ist der aktuelle Bau der Ortsumfahrung für Rothenstein, derentwegen die B 88 südlich von Jena längerfristig gesperrt ist.

Für den Fall, dass auf der Autobahn A4 der Jagdberg-Tunnel aus technischen Gründen oder wegen eines Unfalles nicht passiert werden kann, war bisher als südliche Bedarfsumleitung die sogenannte „U 35“ über die B 88 ausgewiesen. Da diese nun gesperrt ist, würde der Verkehr von der Autobahn im Ernstfall komplett über die nördliche Ausweichroute geleitet – also auch über Mellingen und die B 87 hin zur B 7 und umgekehrt.

Mit der Sanierung zwischen Umpferstedt und Mellingen bliebe indes nur noch die L 1060 zwischen der B 7 in Isserstedt, Großschwabhausen und Magdala, um eine Sperrung des Jagdberg-Tunnels offiziell zu kompensieren. Den A-4-Verkehr bei Bedarf jedoch allein auf diese Landesstraße umzulenken, die während der Sperrung der B 87 ohnehin stärker befahren wäre, wird „seitens der für die Bundesautobahn zuständigen Behörde sehr kritisch gesehen“, erklärte Andreas Trenkel, Regionalleiter Mitte im Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr, nun auf Nachfrage. Schon jetzt muss die L 1060 wegen der Bundesstraßen-Sperrung zwischen Rudolstadt und Jena insbesondere auf dem südlicheren Teilstück zwischen Blankenhain, dem Synderstedter Tal und dem Autobahn-Anschluss Magdala mehr Verkehr aufnehmen.

Mitte 2021 soll die Umfahrung Rothensteins fertig gebaut sein. Das könnte eine Verschiebung der B-87-Sanierung um mindestens zwei Jahre bedeuten. Mellingens Bürgermeister sieht das eher mit einem lachenden als mit einem weinenden Auge. „Für uns und die Region wäre das gut. In diesem Jahr haben wir in Mellingen selbst, in Lehnstedt und Richtung Taubach schon genügend Straßenbaustellen. Diese Verschiebung haben wir eigentlich auch immer gewollt“, so Eberhard Hildebrandt.