Rastenberg. Im Denkmal-aktiv-Projekt zu Klöstern und Reformation arbeiten drei Schulen aus dem Landkreis Sömmerda zusammen.

„Ich denke, wir können gute Ergebnisse präsentieren“, sagte Bettina Laurien, Lehrerin am Kölledaer Gymnasium „Prof. Fritz Hofmann“. Sie sprach dabei nicht nur für ihre Schüler aus den achten Klassen.

Die Hofmannianer hatten sich zum wiederholten Mal, immer seit 2006, als Denkmal-aktiv-Gruppe aufgemacht und die Kulturlandschaft der Region erforscht. Diesmal taten sie es im Projekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus der Gemeinschaftsschule „Maria Martha“ und aus der Förderschule der Stiftung Finneck.

Auf die Spuren von Klöstern und der Reformation begaben sie sich alle. Die Präsentation, verteilt auf Aula und Speiseraum der Förderschule, zeigte Zeugnisse von Forschergeist wie Kreativität – und sie bot Schmackhaftes. In Klostertradition wurde der Tisch mit selbst gebackenem Schwarzbierbrot, Taubnesselfrischkäse, Kräuterbutter und vielem anderem gedeckt. Denn die wichtigste Erkenntnis für die Förderschüler aus Kräuterwanderung und -werkstatt war: „Unkraut kann man essen.“ Auch Salben zum Beispiel gegen Insektenstiche lassen sich daraus herstellen. Ein Rezeptheft entstand.

Die Gemeinschaftschüler, die ebenso wie die Förderschüler Kloster Donndorf einen Besuch abstatteten, stiegen nicht nur in die letzten erhaltenen Reste eines Klostergangs, sie stießen auch auf den um 1900 entstandenen Roman „Wendula, die letzte Nonne von Rastenberg“. Es war ihr Ansporn, ein Tagebuch der Nonne zu verfassen.

Die Gymnasiasten suchten nach Erkenntnissen über das untergegangene Kloster Kölleda. Eine Straße im Ort heißt noch „Im Kloster“. Sie zeichneten einen Lageplan, setzten sich künstlerisch mit dem Thema auseinander, fertigten außergewöhnliche Zeitstrahle, Modelle, Flyer und Fotodokumentationen an, sprachen mit Architekten und besuchten das Kloster Volkenroda. Die Ergebnisse sollen nicht nur dieses eine Mal gezeigt werden, sondern auch zum Tag der offenen Tür im Gymnasium. Das Projekt ist damit noch nicht beendet: Die Schüler arbeiten nun noch an einem „Historischen Amtsblatt“, das die Rezepte, das Tagebuch und weitere Resultate der Forschungen beinhalten wird. Und auch ein Fremdwörterglossar für alte Maßeinheiten und untergegangene Begriffe.

Joachim Stopp, Vorstand der Stiftung Finneck, war begeistert: „Dieses zielorientierte Zusammenwirken dreier Schulen ist wirklich gelebte Inklusion.“