Erfurt. 30 Projekte in ganz Thüringen will unsere Spendenaktion „Thüringen hilft“ mit Hilfe der Leser in den kommenden Wochen umsetzen. Hier wollen wir helfen.

Spielzeug für sozial benachteiligte Kinder in einem Erfurter Neubaugebiet, ein neues Bad für demenzkranke Senioren in Weimar, reißfeste Kleidung für Christine in Gefell, ein E-Bike für Uwe in Bad Lobenstein, ein Schwimmkurs für Geflüchtete in Nordhausen, Kinderzimmermöbel für eine alleinerziehende Frau in Nordhausen, warme Mahlzeiten für bedürftige Menschen in Gotha, Unterstützung für die Thüringer Tafeln, die sich um ukrainische Flüchtlinge kümmern – 30 Projekte will „Thüringen hilft“, die Spendenaktion Ihrer Zeitung und der Diakonie Mitteldeutschland, in den kommenden Monaten umsetzen.

Seit zehn Jahren gibt es diese Aktion, hunderte solcher Projekte in ganz Thüringen konnten mit Hilfe der Leser bereits finanziert werden, doch die Fälle werden nicht weniger. Immer wieder lehnen Kostenträger wie Krankenkassen oder Sozialämter die Anträge ab, weil sie etwa „medizinisch nicht notwendig“ sind oder nicht in die üblichen Kategorien passen.

Aber sie erleichtern den Alltag der Betroffenen, verschaffen Linderung und streicheln die Seele, geben Selbstständigkeit zurück – und entlasten die Betreuer. Aber obwohl von der Politik immer wieder fordert, die Arbeit des Pflegepersonals mehr zu würdigen und zu unterstützen, wird bei entsprechenden Anträgen unerbittlich der Rotstift angesetzt.

Wie bei Beatrix Kutscher: Die 49-Jährige leidet seit Jahren unter spastischen Lähmungen, kann sich nur schwer verständlich machen und sitzt seit ihrer Geburt im Rollstuhl. „Aber sie ist lebensfroh und aktiv, arbeitet trotz ihrer körperlichen Einschränkungen in unserer Weberei“, erzählt Jennifer Binder vom Begleitenden Dienst der Diakonie-Werkstatt in Altengesees. „Dort hat sie sogar das Bea-Kissen erfunden, ein stabiles und robustes Kissen aus Stoffresten, dass sie auf einem Stabwebrahmen herstellt.“ Im Hofladen werden die Kissen dann verkauft.

Mit Patientenlifter den Arbeitsalltag erleichtern

Beatrix Kutscher und ihr Lebensgefährte Immanuel leben zusammen und arbeiten in der Werkstatt Altengesees.
Beatrix Kutscher und ihr Lebensgefährte Immanuel leben zusammen und arbeiten in der Werkstatt Altengesees. © Ingo Glase

„Aber während des achtstündigen Arbeitstages muss der Mensch auch mal, meist mehrmals, auf Toilette“, so die Betreuerin, „und da beginnt für Beatrix das große Problem.“ Dann dafür ist die 49-Jährige auf Hilfe von zwei Betreuern angewiesen, die sie umsetzen. Doch das ist für alle Beteiligten umständlich, anstrengend und teilweise schmerzhaft. Zudem ist die Sturzgefahr extrem groß. „Zudem hat doch jeder Mensch ein Recht auf größtmögliche Privatsphäre“, erinnert Jennifer Binder.

Dennoch haben die Kassen die Kostenübernahme für einen Patientenlifter abgelehnt – obwohl er mehreren Beschäftigten und deren Pflegern den Alltag erleichtern würde. Doch weil Beatrix solch einen Lifter bereits in ihrer Wohnung hat, wurde ihr der „Dienst-Lifter“ versagt. Das knappe Budget der Einrichtung gibt die 3600 Euro nicht her, also möchte „Thüringen hilft“ mit Hilfe der Leser die Kosten übernehmen.

Mit weiteren 3000 Euro soll das Netzwerk für soziale Gerechtigkeit „Trampelpfad“ in Artern unterstützt werden, speziell das Projekt „Gesundes Frühstück“. Denn viele Kinder kommen mit leerem Magen oder mit ungesundem Frühstück, vielleicht ein paar Schokoriegeln, zur Schule. „Dabei ist ein gesundes Frühstück nicht kompliziert“, weiß Ursula Laube vom Netzwerk.

Mehr als 600 Kinder bekommen gesundes Frühstück

Mehr als 600 Kinder an verschiedenen Schulen und im Kinderhaus „Regenbogen“ werden von den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen regelmäßig mit einem gesunden Frühstück überrascht, mit Knäckebrot und selbst gemachter Kräuterbutter, Möhren und Bananen, Äpfeln und Weintrauben, Käse- und Salamischnittchen.

„Am schnellsten ist das Knäckebrot mit Kräuterbutter alle“, verrät Ursula Laube. Über eine Stunde lang wird in der Schulküche der Grundschule Artern geschnippelt, geschnitten, geschmiert und belegt, jeder Handgriff ist eingeübt, damit Punkt neun Uhr zur großen Pause das große Büffet im Flur appetitlich angerichtet ist. „Manche Kinder fragen uns schon auf der Straße, wann es wieder das bunte Frühstück gibt.“ Und angeblich wurden sogar schon einige Schokoriegel zu Hause liegen gelassen...

Wer „Thüringen hilft“ unterstützen möchte: Das Spendenkonto lautet DE89 8205 1000 0125 0222 20 Empfänger: Diakonie Mitteldeutschland Für eine Spendenquittung bitte im Feld „Verwendungszweck“ des Überweisungsträgers die Adresse angeben.

Hier können Sie direkt online spenden

Benefizkonzerte mit dem Luftwaffenmusikkorps:

Zackige Märsche, weltberühmte Filmmusik und die größten Hits von Udo Jürgens – auf seiner aktuellen Tournee begeistert das Erfurter Luftwaffenmusikkorps mit einem beschwingten und mitreißenden Programm. Neben den beliebten Klassikern der Militärmusik bringen die Musiker in Uniform um Oberstleutnant Tobias Wunderle auch emotionale Stücke und musikalische Gänsehaut-Momente mit und wollen zudem mit populären Melodien die Gäste unterhalten und begeistern. Der Erlös der Konzerte ist für „Thüringen hilft“ bestimmt.

Karten für die Konzerte am 8. Juni im KuK Gera, 14. Juni in der Kulturstätte Schwanenteich Mühlhausen, 28. Juni im Theater Arnstadt und 3. Juli auf der Panorama-Seebühne Zeulenroda

gibt es in allen bekannten Vorverkaufsstellen, unter www.ticketshop-thueringen.de sowie unter Tel. 0361 / 227 5 227.