Wahlwinkel. Für den Ort naht eine Entlastung mit einem Kreisel zur Straße nach Waltershausen und einer Brücke über die Waldbahn.

Die Wahlwinkler ersticken im Autoverkehr. Auf einem Plan zeichnet sich ab, wie die Entlastung vom Durchgangsverkehr aussehen könnte. Der Stadtverwaltung liegen jetzt die ersten Planungen und grafischen Darstellungen der Deges vor, die den Verlauf der künftigen Umgehungsstraße skizziert.

„2023 soll es losgehen“, sagt Bürgermeister Michael Brychcy (CDU) zum voraussichtlichen Baubeginn. Diesen Termin habe Thüringens Ministerin für Infrastruktur, Birgit Keller (Linke), ihm im Gespräch mitgeteilt.

Bei der von der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges) aufgezeichneten Ortsumgehung für Wahlwinkel handele es sich noch nicht um deren Endversion, betont Brychcy. „Wir wollen damit informieren, dass auf der Strecke etwas passiert.“ Die Planungsunterlagen können im Bauamt der Stadtverwaltung eingesehen werden.

Der Termin Baubeginn 2023 setze voraus, dass nichts Geschichtsträchtiges im Bodengefunden werde und dem auch sonst keine anderen Stolpersteine im Weg liegen. Die Umgehung sei wichtig für das künftige „Industriegebiet V“; Brychcy: „Ohne Umfahrung von Wahlwinkel können wir uns IG V nicht vorstellen.“ Auf dem Areal zwischen Waltershausen und Wahlwinkel sowie der Autobahn will die Landesentwicklungsgesellschaft mit dessen Anrainerkommunen ein Gewerbegebiet von 120 bis 150 Hektar Größe erschließen lassen, ein „zweites Erfurter Kreuz“. Von Montag, 8. April, bis zum 17. Mai können die Unterlagen dazu in der Stadtverwaltung eingesehen werden. Bis zum Erschließungsbeginn – am liebsten 2020, so Brychcy – fließe noch etliches Wasser die Hörsel hinab, sagt Brychcy weiter.

Die rote Linie markiert die geplante Umgehung für Wahlwinkel. Grafik: Andreas Wetzel
Die rote Linie markiert die geplante Umgehung für Wahlwinkel. Grafik: Andreas Wetzel © zgt

Noch unklar sei, wie die Autobahnanbindung Ab-/Auffahrt Boxberg gestaltet werden soll. Das setze voraus, dass der neue Autohof, den der norddeutsche Investor Harro Taube auf einem etwa zehn Hektar großen Areal an der Autobahn 4 zwischen Wahlwinkel und Leina errichten will, darin angebunden werde. Die Erdarbeiten für das Acht-Millionen-Euro-Projekt sollen dieses Jahr beginnen. 2020 will der Unternehmer den Autohof errichten (wir berichteten am 17. Januar). „Wir sind darin nicht eingebunden, obwohl das Projekt auch die Gemarkung der Stadt Waltershausen berührt“, merkt Brychcy dazu an.

Die etwa zwei Kilometer lange Umgehungsstraße werde nördlich von Wahlwinkel zwischen Autobahn A4 und Ortslage um das Dorf führen. Als Anbindung an die bestehende Straße Waltershausen-Wahlwinkel sei ein Kreisverkehr geplant. Eine Brücke werde über die Waldbahnstrecke errichtet, um die Umgehung an die Straße Wahlwinkel-Schnepfenthal anzubinden.

Unabhängig davon geht die Stadt Waltershausen daran, dieses Jahr die Straße Waltershausen und Wahlwinkel am Anschluss zum neuen Stadtort Carlisle instand zu setzen. Im Zuge der Erschließung des Gewerbegebietes Gothas Straße war die Strecke von einer Landes- in eine Kommunalstraße herabgestuft worden. Dafür bekommt die Stadt die Ausbaukosten von knapp 600.000 Euro zu 90 Prozent gefördert.