Landkreis. 24. Tour von Weimar nach Großkochberg muss unterwegs keinerlei Hürden ausweichen

Eingefleischte Wanderfreunde aus der Region haben sich im Kalender fürs kommende Jahr vielleicht schon einen Termin vorgemerkt: Am 2. Mai 2020 machen die Landkreise Weimarer Land und Saalfeld-Rudolstadt das erste Vierteljahrhundert voll und veranstalten die 25. Goethewanderung von Weimar nach Großkochberg. Bevor das Jubiläum ruft, steht allerdings noch eine Auflage der Tour aus. Und diese findet am heutigen Samstag statt (unsere Zeitung berichtete).

Wenngleich die Touristiker des Weimarer Landes damit liebäugeln, in Zukunft die Städte Bad Berka und Blankenhain an den Goethewanderweg anzubinden, folgen die Wanderer diesmal neuerlich der authentisch überlieferten Dichter-Route, die mit einem weißen G aufgrünem Grund beschildert ist.

Auf 28,4 Kilometern geht es vom Poseckschen Garten in Weimar südwärts in Richtung Vollersroda, Buchfart, Saalborn, Schwarza, Hochdorf und Neckeroda nach Großkochberg. Offizielle Startpunkte inklusive Führung werden auch in Bad Berka und Blankenhain angeboten. Von dort aus verkürzt sich die Wanderstrecke auf 20 beziehungsweise 14 Kilometer. Unterwegs sind einige Rampen zu überwinden. Auf dem „langen Kanten“ geht es in Summe 604 Meter bergauf und 473 bergab.

Dass Goethe 1777 in einem Brief an Charlotte von Stein erwähnte, die gesamte Strecke „von halb sechs bis halb zehn“ bewältigt zu haben, entsprach wohl eher der dichterischen Freiheit. Von Weimar nach Großkochberg benötigen die Wanderer erfahrungsgemäß um die sieben Stunden.

Gleich mehrfach sind die Organisatoren die Wanderroute vorab abgefahren und abgeschritten, zuletzt gestern Vormittag. „Auf der Strecke lauern keinerlei Hürden, weder Baustellen noch umgestürzte Bäume“, bestätigte Franziska Thomas, vom Sachgebiet Tourismus im Apoldaer Landratsamt. Angesichts des Wetterberichtes hatte der Landkreis offenbar auch den richtigen Riecher bei der Wahl des obligatorischen „Mitbringsels“ für die Wanderer, das in der Teilnahmegebühr von 2 Euro enthalten ist. Diesmal erhält jeder Starter einen Regenponcho.

Natürlich wartet auch bei der Vorjubiläums-Auflage ein unterhaltsames Rahmenprogramm. Neben der Mittagsrast an der Hubertushütte bei Blankenhain können sich die Wanderer dort bei einem Wettbewerb im Stiefelweitwurf beweisen. Hierfür müssen sich die Teilnehmer nicht etwa entkleiden. Der Wettkampf-Wanderstiefel wird vom Veranstalter gestellt. Außerdem ist an der Hütte für Livemusik gesorgt. Es spielt „Ohne Zeh mit Bass“ aus Apolda. Traditionsgemäß laden entlang der Strecke auch Vereine, die sich der Wanderung verbunden fühlen, an Stationen und Verpflegungspunkte.

Mit von der Partie sind einmal mehr Geheimrat Goethe und Charlotte von Stein, die die Tour begleiten. In deren Rolle samt Kleidung, Perücke und Accessoires schlüpfen Thomas Burkhardt und Simone Ludwig. Sie haben die eine oder andere historische Anekdote in ihrem Nähkästchen dabei und stehen zudem für Fotos zur Verfügung.

In Großkochberg mündet die Wanderung traditionell in eine gesellige Runde auf dem Goetheplatz mit Abschlussrast und Blasmusik aus Neusitz. Hier werden auch die Sieger der unterwegs ausgetragenen Wettbewerbe geehrt und Preise unter allen Teilnehmern verlost. Für den Rückweg können die Wanderer Sonderbusse nutzen, die von Großkochberg aus nach Blankenhain, Bad Berka und Weimar sowie nach Saalfeld und Rudolstadt fahren.

24. Wanderung auf Goethes Spuren, heute, 4. Mai Startpunkte: um 8 Uhr in Weimar am Poseckschen Garten, jeweils um 10 Uhr in Bad Berka am Goethebrunnen sowie in Blankenhain am Schloss, Busrückfahrt um 17 Uhr ab Parkplatz Großkochberg