Landkreis. Landrat Harald Zanker will mit der Deutschen Gartenbaugesellschaft Modellprojekte auf den Weg bringen.

Eine Kette von grünen Inseln zwischen Hainich und Unstrut, ein „Gesundheits-Bahnhof“ in Bad Langensalza, grüne Korridore von den Klinik-Standorten in Mühlhausen und Bad Langensalza in nahegelegene Parks, überhaupt die Verbindung von Natur und Medizin – das sind Ideen, die der Kreis in diesem Jahr angehen will. Als Partner steht ihm dabei die „Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822“ (DGG) zur Seite, in der der Unstrut-Hainich-Kreis Mitglied ist. Landrat Harald Zanker (SPD) sitzt im Beirat.

Pflanz-Aktionen mit dem „Baum des Jahres“ nimmt Zanker im Landkreis schon seit 14 Jahren vor. Jetzt will er das Programm deutlich ausweiten – und dafür im Jahr 100.000 Euro ausgeben. Das Geld stehe in diesem Jahr zur Verfügung, für vier weitere Jahre gebe es eine Option in gleicher Höhe, sagte Zanker bei einem Pressegespräch. Dazu gebe es einen Vertrag mit Unternehmen.

Der Landrat will weitere Partner zur Finanzierung gewinnen. Der Schwerpunkt liege in diesem Jahr im „Biotop-Verbund Hainich-Unstrutaue“. In der Landschaft im Übergang vom Nationalpark bis in die Flussaue sollen Bäume und Sträucher gepflanzt werden.

Der Kreis gebe das Geld, das aus Ausgleichsmaßnahmen stammt, die Bauherren laut Gesetz vornehmen müssen, etwa wenn sie Flächen versiegeln oder Windräder bauen. „Pflanzmaßnahmen entlang von Gewässern oder Wirtschafts- und Verkehrswegen, Ergänzungen zu bestehenden Baumanpflanzungen, die Schaffung und Ergänzung von Baumalleen“, nennt der Kreis in einer Mitteilung Beispiele.

Für derlei Vorhaben brauche er jedoch Partner, sagte Zanker, etwa landwirtschaftliche Unternehmen, die dann die Pflege der grünen Inseln übernähmen. Bei Körner und Thamsbrück, wo Betriebe schon mit im Boot säßen, gab es Ende 2018 schon solche Pflanzungen.

Auch der Verein, der das Erosionsgebiet Bruchstedt wieder herstellen will, wäre ein möglicher Partner, so der Landrat. Er rufe Interessierte dazu auf, mit dem Landratsamt Kontakt aufzunehmen.

„Natur und Medizin“ soll Thema werden

Die Zusammenarbeit mit der DGG ermögliche dabei nicht nur, Projekte unter fachkundiger Begleitung ins Leben zu rufen, sondern auch, Kontakte zu knüpfen, etwa zu weiteren Geldgebern. Auch ganz neue Ideen würden dabei entstehen.

So rücke bei der Vereinigung das Thema „Natur und Medizin“ in den Fokus – dafür gibt es eigens einen Fachbeirat. Dessen Ziel ist es, Krankenhäuser auf die therapeutische Wirkung von Gärten hinzuweisen.. Dazu werde zur Zeit eine Fragebogen-Aktion zur aktuellen und künftigen Bedeutung von Gärten für Kliniken vorbereitet.

Zanker sagte, er wolle dafür auch das Hufeland-Klinikum als Partner gewinnen, vielleicht sogar für ein bundesweites Modellprojekt. Er könne sich zum Beispiel vorstellen, dass von den beiden Klinikstandorten im Kreis grüne Brücken geschaffen würden zu Parks, etwa in der Mühlhäuser Brunnenstraße oder zum Rosengarten in Bad Langensalza.

Der leerstehende Bahnhof in der Kurstadt könne, nach dem geplanten Kauf durch die Stadt, zum „Gesundheitsbahnhof“ werden – Studenten könnten dafür ein Projekt entwickeln, das dann Grundlage für Förderanträge wäre.

Auch Schulen und Kindergärten könnten laut Zanker von den Projekten profitieren, die mit der DGG, ihrer fachlichen Expertise und ihrem Netzwerk möglich würden. So könne man Schulgärten aufwerten oder Kindern die Natur und auch die Landwirtschaft intensiver näher bringen.