Erste Baumsprengung in Thüringen stellt Experten vor Probleme
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Von red
Schönbrunn. Am Sonntag wurden in einem Waldstück bei Schönbrunn im Thüringer Wald erstmals vertrocknete Bäume von der Bundeswehr gesprengt. Nicht alles klappte im ersten Versuch.
Am Sonntag sprengten Experten der Bundeswehr rund 30 Buchen und drei Fichten an einem Steilhang bei Schönbrunn (Landkreis Hildburghausen) im Thüringer Wald. Die vertrockneten Bäume mussten weichen, weil die üblichen Gerätschaften der Forstarbeiter mit ihren Greifarmen nicht weit genug in den Hang reichten.
Die Sprengung dauerte laut MDR Thüringen
drei Stunden länger als zunächst geplant. Einige der Stämme waren hohl, so dass die Sprengladungen ihre Wirkung verfehlten und verpufften. Der Sprengmeister musste die Bäume zunächst mit Bauschaum verdichten und teilweise auch mehr Sprengstoff verwenden.
Bundeswehr sprengt vertrocknete Bäume im Thüringer Wald
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Schätzungen zufolge werden in Thüringen allein bis Jahresende etwa 600.000 Buchen wegen Trockenheit absterben und fünf bis sechs Millionen Fichten Opfer des Borkenkäfers. Im August hatte die Landesregierung ein Nothilfeprogramm beschlossen, das für die Bergung kranker und abgestorbener Bäume sowie für die Pflanzung von 200 Millionen Bäumen in den kommenden zehn Jahren rund 500 Millionen vorsieht.
„Durch die Dürre der letzten beiden Jahre erleben wir etwas, was wir vorher nicht kannten. Die Buchen sterben in einer hohen Geschwindigkeit ab“, sagt ein Vertreter von Thüringen Forst.„Schwere Äste können herab fallen, wir wollen die Waldarbeiter dieser Gefahr nicht aussetzen, da hilft auch kein Helm.“