Erfurt. Augen auf, Ferngläser raus: Auch in Thüringen können Laien wieder die Wissenschaft unterstützen, indem sie Vögel in ihrer Umgebung beobachten.

Naturbegeisterte sind wieder zum Zählen und Beobachten von Vögeln aufgerufen. Von der ab Freitag geplanten bundesweiten Mitmach-Aktion erhofft sich der Naturschutzbund Nabu Erkenntnisse über den Zustand der Vogelpopulationen auch in Thüringen. "Es gibt in der Vogelwelt grundsätzlich Auf- und Abschwung von Populationen, aber leider beobachten wir vor allem den Rückgang vieler Arten", sagte Klaus Lieder, Vogelexperte beim Nabu Thüringen.

Vor allem beim Feldsperling sei der Rückgang deutlich zu merken. "An Fütterungsstellen sind sie kaum noch zu sehen, der Schwund ist enorm", so Lieder. Er führt die Entwicklung vor allem auf intensive Landwirtschaft zurück: Der Einsatz mancher Unkraut- und Insektenvernichter bringe einen Schwund von Insekten, die als Nahrungsgrundlage auch für den Feldsperling dienten. Der Piepmatz steht laut Nabu auf einer Vorwarnliste der Roten Liste. Damit gilt er nicht als akut gefährdet, allerdings werden Rückgänge beobachtet.

Welche Ergebnisse die neue Zähl-Aktion für die Spatzenart liefere, sei also besonders interessant, so Lieder. Die als "Stunde der Gartenvögel" bekannte Aktion ist vom 12. bis zum 14. Mai geplant. Wer mitwirken möchte, sollte sich einen ruhigen Platz im Garten, Park oder auf dem Balkon suchen, wo Vögel gut zu beobachten sind. Der Nabu bietet dazu online Zählhilfen und Unterstützung bei der Bestimmung von Vogelarten. Ein Fernglas ist nicht notwendig. Die Ergebnisse können online, telefonisch oder per Post gemeldet werden. Bei der vergangenen Zählaktion Anfang des Jahres hatten laut Nabu mehr als 3100 Menschen in Thüringen die Augen aufgehalten.

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