Jena. Wenn es nach manchen Vogelarten geht, ist der Sommer 2019 schon zu Ende. Die ersten kehren in ihre Winterquartiere im Süden zurück. Der Höhepunkt des Herbstvogelzugs steht aber noch aus.

Während Thüringen noch schwitzt, machen sich die ersten Zugvögel auf den Weg in die Winterquartiere. „Mauersegler ziehen etwa seit dem 25. Juli nach Zentral- und Südafrika“, sagt der Ornithologe des Naturschutzbundes (Nabu) Thüringen, Klaus Lieder. Im August würden außerdem Teichrohr-, Sumpfrohr- und Drosselrohrsänger ihre Reise in Richtung Afrika antreten.

Die Kuckuck-Altvögel sind laut Nabu sogar schon Ende Juni, Anfang Juli aufgebrochen, die Jungvögel folgen ihnen später. „Vereinzelt sieht man auch schon Fischadler, Bruchwasser- und Waldwasserläufer sowie Grünschenkel über Thüringen ziehen“, sagte der Ornithologe. Kraniche und nordische Gänse hingegen würden erst ab Ende September bis Anfang November in ihre Winterquartiere fliegen.

Einige Weißstörche verbringen den Winter in Thüringen

Doch nicht allle Vögel, die eigentlich ein warmes Winterquartier bevorzugen, verlassen die Region. So beobachtet der Nabu bereits seit einigen Jahren, dass einige Weißstörche den Winter in Thüringen verbringen. Normalerweise überwintern sie in Afrika und Spanien.

Singvögel auf ihrer Wanderung zu beobachten, ist laut Nabu oft schwierig. In der Regel bemerke man ihren Wegzug kaum. „Es sei denn, sie ziehen zum Beispiel in größeren Trupps in eine Richtung nach Westen“, sagte Lieder. Manchmal legten sie in Gärten mit Beerensträuchern einen Zwischenstopp auf ihrer Reise ein.

Hingegen lassen sich an Gewässern wie dem nördlich von Erfurt gelegenen Rückhaltebecken Straußfurt viele Zugvögel beobachten, die auf dem Weg von Skandinavien und Norddeutschland aus in den Süden Rast einlegen. Das gilt zum Beispiel für Wildgänse, Enten und Kraniche.

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