Erfurt/Greiz. Moore können dabei helfen, Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu binden. Nun wird nach geeigneten Flächen gesucht. Für ein entsprechendes Projekt geht Thüringen jetzt einen ersten Schritt.

Thüringen plant die Renaturierung von Moorflächen im Pöllwitzer Wald (Kreis Greiz). Auf rund 1000 Hektar Fläche sollen wieder offenes Moor, Moorwälder und feuchte Waldgebiete entstehen, wie das Umweltministerium am Dienstag in Erfurt mitteilte. In einem ersten Schritt werde nun ermittelt, welche Flächen dafür in Frage kommen. Dafür finanziere das Ministerium ein wissenschaftliches Gutachten mit rund 88.000 Euro. Bei diesem Projekt arbeite das Land mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt zusammen.

Moore und ihre verwandten feuchten Lebensräume böten nicht nur hoch spezialisierten Arten ein Zuhause, sondern leisteten als effektive CO2-Speicher auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Mit den Projektflächen im Pöllwitzer Wald könnten bis zu 10.000 Tonnen CO2 jährlich gebunden werden, erklärte Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne). Das Projekt sei Teil der Pläne für eine klimaneutrale Landesverwaltung bis 2030. So sollen CO2-Emissionen aus den Bereichen Verkehr und Gebäude kompensiert werden.

Der Pöllwitzer Wald ist mit rund 2000 Hektar Fläche eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete im Thüringer Vogtland. In Thüringen beträgt die gesamte Moorfläche nach Ministeriumsangaben derzeit nur knapp 300 Hektar. Diese seien auf 2660 einzelne Flächen verteilt, die unter Naturschutz stünden. Das zeige, wie kleinflächig Moore in der Regel in Thüringen nur vorkommen.

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