Erfurt. Abgestorbene Bäume drohen an einer Landstraße in Südthüringen auf die Straße zu stürzen. Die Landesforstanstalt hat daher nun die Bundeswehr um Hilfe gebeten. Sie soll die Kronen der Bäume sprengen.

Im Kampf mit den Dürre-Folgen für Bäume soll die Bundeswehr im Landkreis Hildburghausen zum Einsatz kommen. Ein entsprechender Antrag liegt dem Thüringer Landeskommando seit Montag vor, wie eine Sprecherin am Dienstag sagte. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sagte in Erfurt, der Einsatz sei zur Gefahrenabwehr geplant. Nach Angaben des Landeskommandos muss über den Antrag aber noch vom Kommando Territoriale Aufgaben in Berlin entschieden werden. Der Antrag sei von der Landesforstanstalt Thüringenforst gestellt worden.

Demnach geht es um die Beseitigung von rund 30 abgestorbenen Bäumen an einer Landstraße zwischen Schleusingen und Schleusegrund an einer Hanglage. Nach Angaben der Sprecherin des Landeskommandos handelt es sich um Fichten und Buchen. Dem Antrag zufolge besteht Gefahr für Leib und Leben für die Verkehrsteilnehmer, die auf dieser Straße unterwegs sind.

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    Laut Thüringenforst stimmt man sich derzeit vor allem technisch mit der Bundeswehr ab. Es würden sogenannte Kronensprengungen in Betracht gezogen, sagte Horst Sproßmann, Sprecher der Landesforstanstalt. „Zuvor hatten wir geprüft, ob wir selbst die Bäume mit unserer Technik entfernen können. Das ist aber nicht möglich“, sagte Sproßmann. Grund sei, dass der Greifarm der Maschine, die solche Bäume normalerweise entfernt, zu kurz sei. „Es handelt sich um vorwiegend abgestorbene Altbuchen. Sie drohen auf die Straße zu stürzen“, sagte Sproßmann. Ob nur die Kronen der Bäume gesprengt oder anschließend auch der Rest entfernt werde, sei noch nicht geklärt und müsse im Einzelfall entschieden werden. „Der gefährliche Teil des Baumes ist immer die Krone“, sagte Sproßmann.

    Der CDU-Spitzenkandidat Mike Mohring hatte Mitte August vorgeschlagen, die Bundeswehr in Thüringens Wäldern einzusetzen, um rasch Totholz aus den Wäldern zu holen und damit der Verbreitung des Borkenkäfers entgegenzuwirken. Ramelow betonte, dass die Landesregierung schon seit Wochen mit dem Landeskommando der Bundeswehr in Gesprächen sei. „Das waren wir auch schon, bevor Frau Kramp-Karrenbauer uns angeboten hat, dass wir mit dem Landeskommando reden können“, sagte Ramelow. Er betonte, dass es auch Gespräche mit dem Technischen Hilfswerk gebe.

    Laut Sproßmann prüft Thüringenforst derzeit noch, ob es weitere Hilfe beantragt - etwa, um der Borkenkäferplage Herr zu werden.

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