Erfurt. 2019 war ein schwieriges Jahr für Thüringens Landesforstanstalt. Der jetzt vorliegende Jahresabschluss fällt noch schlechter aus als befürchtet.

Thüringens Landesforstgesellschaft ist 2019 tief in die roten Zahlen gerutscht. Das geht aus dem jetzt vorliegenden Jahresabschluss hervor. Im Wirtschaftsplan war ein Minus von sechs Millionen Euro erwartet worden, nach dem Jahresabschluss liegt es jedoch bei etwa 11,5 Millionen Euro.

2018 hatte Thüringenforst einen Verlust von 8,2 Millionen Euro verbucht. Es war das erste Jahr mit einem negativen Ergebnis seit der Ausgliederung des Forsts aus der Landesverwaltung.

Die Forstverwaltung war Anfang 2012 als „ThüringenForst“ zu einer Anstalt des öffentlichen Rechts geworden, die die dem Freistaat gehört.

In seinem ersten Geschäftsjahr hatte der Forst noch einen Jahresüberschuss von mehr als sieben Millionen Euro erzielt. In den Folgejahren war es den Förstern stets gelungen, unter dem Strich mindestens einen kleinen Gewinn zu erzielen.

Durch Kalamitäten sanken Holzpreise in bisher unbekanntem Ausmaß

Im Geschäftsbericht des Forsts für 2019 heißt es, die Trockensommer 2018 und 2019 hätten den Wäldern Thüringens ebenso massiv zugesetzt wie auch dem Forst als Unternehmen. Beide Sommer sowie schwere Stürme im Winter 2017/2018 hätten zu einem enormen Überangebot an Holz auf dem Markt geführt. „Im Laufe des Jahres sanken dadurch die Holzpreise in einem bisher unbekannten Ausmaß“, steht in dem Geschäftsbericht. Der Forst erzielt einen großen Teil seines Umsatzes mit dem Verkauf von Holz.

Vor allem der Markt für Fichtenholz sei durch Sturm- und Trockenschäden sowie den Befall der Bäume mit Schädlingen geradezu „überflutet“ worden. Nach eigenen Angaben konnte das Unternehmen 2014 im Durchschnitt noch einen Erlös von 61 Euro pro Festmeter Holz erzielen. Seit damals sind die Holzpreise kontinuierlich gefallen. 2019 lag der Holzpreis für den Forst noch bei durchschnittlich 43 Euro pro Festmeter.

Preisverfall versucht zu kompensieren

Um den Preisverfall beim Holz wenigstens ein bisschen zu kompensieren, hat der Forst ausweislich seines Geschäftsberichts verschiedene Maßnahmen ergriffen. Darunter sei neben dem Stopp des Einschlags von frischem Holz auch der Export von Holz nach China. Allerdings habe der Forst von dieser Export-Option nur in einem verhältnismäßig geringen Umfang Gebrauch gemacht, da der Transport des Holzes zu den Häfen der Nordsee sehr aufwändig und auch ökologisch fragwürdig sei. So seien nur etwa 20.000 Festmeter Holz nach China verkauft worden.

Für den deutschen Holzmarkt insgesamt habe sich China aber zu einem sehr wichtigen Absatzmarkt entwickelt, heißt es in dem Geschäftsbericht. Insgesamt seien aus Deutschland im vergangenen Jahr 3,8 Millionen Festmeter Rundholz in die Volksrepublik verkauft worden. „China wurde aus dem Stand zum größten Abnehmer für Rundholz aus Deutschland.“