Erfurt/Ohrdruf. Der inzwischen vierte und vermutlich letzte Wolf-Hund-Mischling ist bei Ohrdruf geschossen worden. Während Artenschützer die Aktion verteidigen, sehen das Tierschützer anders.

Der mittlerweile vierte Wolf-Hund-Mischling ist bei Ohrdruf geschossen worden. Der Abschuss des männlichen Tieres am Wochenende sei von der zuständigen Naturschutzbehörde genehmigt gewesen, teilte das Umweltministerium am Montag mit. Es geht davon aus, dass es sich bei dem Mischling um das letzte verbliebene Tier aus dem Wurf der einzigen Wölfin mit festem Revier in Thüringen auf dem Truppenübungsplatz bei Ohrdruf handelt.

Abschuss stößt bei Tierschützern auf starke Kritik

Die Wölfin hatte sich 2017 mit einem Haushund gepaart und brachte daraufhin sechs sogenannte Hybriden zur Welt. Mit dem nun am Wochenende geschossenen Tier, wurden bisher vier der Mischlinge getötet.

Der Abschuss der Mischlinge sei erforderlich gewesen, weil sie nach Auffassung mancher Artenschützer den Genpool der Art Wolf gefährden, argumentierte das Ministerium. Bei Tierschützern hatte die Entscheidung aber teils Unverständnis hervorgerufen. Alternativ gab es Bemühungen, die Tiere lebend zu fangen.

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