Erfurt. Thüringenforst will 400.000 Euro in den Brandschutz investieren und zudem 155 Löschteiche reaktivieren.

Der Blick aufs Wetter lässt Thüringer Forstleute unruhig werden. Am heutigen Mittwoch muss zunehmend mit der zweithöchsten Waldbrandwarnstufe 4 gerechnet werden. Nur bei Regen entspannt sich die Situation. Gestern galt fast flächendeckend die Stufe 3. Ausnahmen bildeten die Höhenlagen des Thüringer Walds und die Region Altenburg. Rund um Bad Salzungen im Südwesten gilt bereits die Stufe 4. Das heißt äußerste Vorsicht im Wald. Flaschen, Glasscherben und ähnliches keinesfalls wegwerfen, das Rauchverbot unbedingt einhalten. Autos sollten auf öffentlichen Parkplätzen so abgestellt werden, dass sich trockenes Gras nicht unterm Auspuff entzünden kann. Offenes Feuer ist bis 100 Meter zum Wald verboten.

Seit Jahresbeginn blieb der Freistaat von großen Waldbränden verschont. Mit 19 Feuern seit März hat es aber genauso oft gebrannt, wie vergangenes Jahr im gleichen Zeitraum, erklärt Thüringenforst-Vorstand Volker Gebhardt.

Allerdings sei es bisher gelungen, die Brände frühzeitig zu löschen. Rund 4,2 Hektar Wald sind derzeit betroffen. 2019 waren im Vergleichszeitraum knapp 18 Hektar Wald Opfer der Flammen geworden. Besonders die Feuer im April an der Bleilochtalsperre und bei Plaue (Ilm-Kreis) richteten große Schäden an. Als Konsequenz daraus will Thüringenforst bis Ende 2022 insgesamt 155 Feuerlöschteiche in den Wäldern reaktivieren, damit für die erste Brandbekämpfung Wasser bereit steht.

Dieses Jahr sollen rund 400.000 Euro auch in technisches Gerät wie Löschwasseranhänger oder Waldbrandlöschrucksäcke investiert werden, so Gebhardt. Diese Rucksäcke, mit denen die Feuerwehren ausgerüstet werden, können 20 Liter Wasser fassen, um Glutnester schnell zu löschen. Die Feuerwehren erhalten Rucksäcke mit Schläuchen für Löschwasserleitungen im unwegsamen Gelände. Zudem sind jetzt beide Polizeihubschrauber für die Brandbekämpfung einsatzbereit.