Erfurt. Thüringen hat 2020 das schwierigste Tourismusjahr seit 30 Jahren erlebt. Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee sagte, die Corona-Krise sei mit nichts vergleichbar.

Mit einem Minus von 35 Prozent bei den Übernachtungen weist Thüringen 2020 ein besorgniserregendes Tourismusjahr aus. „In der Sondersituation der Corona-Krise“ sei es „das schwierigste seit 30 Jahren“, so Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Dennoch sei der Blick nach vorn hoffnungsvoll, „weil Inlands- und Naturtourismus in den kommenden Monaten die Nachfrage bestimmen werden“. Davon könne der Thüringer Tourismus profitieren. Alles Wichtige zur Corona-Pandemie in Thüringen lesen Sie in unserem Blog

Bis zum Ende des Lockdowns behalte die finanzielle Hilfe für die Branche höchste Priorität, so der SPD-Politiker. „Wir müssen im Krisenmodus Unterstützung gewähren.“ Und es bedürfe zwingend einer Öffnungsperspektive. Im Freistaat stünden zahlreiche Unternehmen des Gastgewerbes vor der Pleite. Die Lage sei bedrohlich, zumal derzeit auch keine Veranstaltungen stattfinden.

Thüringen wird keinen Sonderweg gehen

Er kündigte an, dass sich Thüringen beim Bund entsprechend des eigenen Stufenplans „für klare Perspektiven“ einsetzt. Man wolle das öffentliche Leben in Verbindung mit einer klugen Teststrategie und den Fortschritten beim Impfen wieder hochfahren. Der Inzidenzwert dürfe zudem nicht als alleinige Komponente für Lockerungen gelten. Tiefensee hofft, dass bei der Bund-Länder-Konferenz in der nächsten Woche ein einheitlicher Plan verabschiedet wird. Er stellt zugleich fest, dass Thüringen „keinen Sonderweg gehen wird“.

Sollte eine bundesweite Regelung ausbleiben, plädiert Tiefensee für eine Abstimmung über Öffnungsschritte mit den Nachbarländern Sachsen, Bayern, Hessen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

Vermieden werden solle, die grenzüberschreitende Mobilität anzukurbeln, indem ein Land etwa mit Restaurantöffnungen vorpresche. Nach dem Thüringer Stufenplan wären erste Öffnungsschritte der Gastronomie mit eingeschränktem Betrieb ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von etwa 80 möglich. In Thüringen lag der Wert am Donnerstag bei 119,4.

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