Gera. Trotz 5210 Euro in der Tasche klaut ein Mann Waren für 217 Euro: Was er zu den Hintergründen sagt.

Am Amtsgericht Gera hat am Dienstag ein Prozess gegen einen 50-Jährigen aus der Ukraine begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm einen räuberischen Diebstahl in einem Supermarkt in Bad Köstritz vor.

Demnach hatte der Angeklagte am 18. März sechs Flaschen Whisky und mehrere Tafeln Schokolade im Wert von 217,82 Euro unter seiner Kleidung versteckt. Als ihn eine Mitarbeiterin ansprach, flüchtete er. Gemeinsam mit dem Marktleiter und mehreren Kunden gelang es ihr, den Dieb bis zur Ankunft der Polizei festzuhalten. Die Frau erlitt aber eine Beule am Kopf und am Gesäß, weil der Täter um sich getreten hat. Die Einsatzkräfte stellten bei ihm eine Blutalkoholkonzentration von 1,64 Promille fest.

Gebrauchtwagengeschäft für Landsleute in Hannover geplant

Im Prozess berichtete der Angeklagte, dass er sich bei seiner Mutter in Polen aufhält. Er hatte sein Heimatland bereits mehrere Jahre vor dem Kriegsausbruch verlassen und schwarz auf dem Bau gearbeitet. In Deutschland will er sich wegen eines Autogeschäfts aufgehalten haben, das er in Hannover für Ukrainer abwickeln sollte. Bekannte hätten ihn in Bad Köstritz abgesetzt. Ein anderer Geschäftsfreund sollte ihn nach Hannover fahren, um den kaputten Wagen zu holen. So erklärte er auch, warum die Polizei bei ihm 5210 Euro Bargeld und ein Handy mit deutscher Nummer fand.

Das Schöffengericht setzt den Prozess am 25. Mai fort. Die Mindestfreiheitsstrafe bei einem räuberischen Diebstahl beträgt ein Jahr. Der Angeklagte sitzt in Untersuchungshaft.

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