Athen. Weil sie unrechtmäßig auf Kreta eine griechische Flagge durch eine deutsche ersetzten, wurden zwei Bundeswehrsoldaten verurteilt.

Der Flaggen-Eklat auf Kreta ist nach Angaben der Marine in Rostock von zwei Bundeswehrsoldaten verursacht worden. Die Männer hatten die griechische Flagge auf einem Felsplateau gegen eine deutsche ausgetauscht.

Nach Marine-Angaben vom Dienstag sollen die beiden Soldaten wegen des Vorfalls nach Deutschland zurückgeholt werden. Die beiden 23-Jährigen waren am Montag von einem griechischen Gericht wegen der Verunglimpfung nationaler Symbole im Schnellverfahren zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Bewährungsstrafe für Griechen eine „Streicheleinheit“

Die Männer waren am Sonntag zu einem bekannten Aussichtspunkt gewandert, hatten dort die griechische Flagge eingeholt und stattdessen die deutsche gehisst. Die griechische Fahne ließen sie mit einem Stein beschwert am Boden liegen.

Wie das griechische Boulevardblatt „To Proto Thema“ berichtet, sollen an der Aktion insgesamt fünf Marinesoldaten beteiligt gewesen sein, die sich in einem Nato-Trainingszentrum nahe der kretischen Küstenstadt Chania aufhielten.

Demnach sollen drei der Männer verschwunden sein, als erboste Kreter sie zur Rede stellen wollten und die Polizei riefen. In sozialen Medien wurde die Bewährungsstrafe als „Streicheleinheit“ kritisiert.

Am 20. Mai jährt sich brutale Schlacht im zweiten Weltkrieg

Am 20. Mai jährt sich zum 78. Mal die „Schlacht um Kreta“, bei der die Nationalsozialisten die Insel einnahmen. Sie gilt als eine der brutalsten Luftlandeoperationen des Zweiten Weltkriegs.

Zahlreiche Kreter kamen damals beim Angriff sowie im anschließenden Partisanenkampf und bei Kriegsverbrechen der Deutschen ums Leben.