München. Bereits am Montag ist in Erfurt ein weiterer Beschuldigter im Rahmen der Ermittlungen zum Erfurter Doping-Skandal verhaftet worden. Der Mann soll ein weiterer Helfer des Erfurter Sportmediziners gewesen sein.

Der jetzt im Auftrag der Münchener Staatsanwaltschaft verhaftete 38-Jährige soll Blutbeutel transportiert sowie Blut bei Sportlern abgenommen und wieder zugeführt haben, sagte Oberstaatsanwalt Kai Gräber, der für die Doping-Ermittlungen zuständige Abteilungsleiter von der Staatsanwaltschaft München I. Demnach habe der Mann keine medizinische Ausbildung gehabt.

Insgesamt hat die Münchner Staatsanwaltschaft inzwischen 21 Athleten aus acht Ländern im Visier. Unter anderem sind die Sportarten Skilanglauf, Triathlon und Radsport von dem Dopingskandal betroffen. Hinzu kommen noch zwei weitere Wintersportarten. Dass es sich dabei unter anderem um Biathlon handeln soll, wollte der Oberstaatsanwalt am Mittwoch nicht bestätigen. Auch machte er keine Angaben, ob unter den Verdächtigen deutsche Athleten sind.

Der Hauptverdächtige, der Erfurter Sportarzt Mark Schmidt, ist inzwischen von den Ermittlern vernommen worden. Offensichtlich hat er auch Angaben gemacht. Ob er umfassend ausgesagt hat, ließ die Staatsanwaltschaft außerdem offen. Sein Vater, der im österreichischen Seefeld verhaftet wurde, ist inzwischen nach Deutschland ausgeliefert worden und sitze nun in Untersuchungshaft.

Eine 48-jährige Erfurterin, die ebenfalls in Seefeld während der Ski-WM im Februar verhaftet wurde, hat gegen ihre Auslieferung Rechtsmittel eingelegt. Das Verfahren hier läuft noch.