Erfurt. In Thüringen ist immer mehr Falschgeld im Umlauf. Das LKA warnt vor allem vor Theatergeld, das als Blüten genutzt wird.

Das Landeskriminalamt Thüringen warnt vor immer mehr Theatergeld als Falschgeld. Seit dem Herbst des vorigen Jahres werde dieser Trend bundesweit aber auch in Thüringen beobachtet, sagte eine LKA-Sprecherin dieser Zeitung. Theatergeld ist für Schauspiel- oder Filmproduktionen gedacht.

Auf den Scheinen steht unter anderem „Movie Money“. Das soll darauf hinweisen, dass sie nicht echt sind. Zudem fehlen sämtliche Sicherheitsmerkmale, wie beispielsweise der wechselnde Farbverlauf im Geldbetrag oder Wasserzeichen.

Allein zwischen Januar und November des Vorjahrs stellte die Thüringer Polizei in 670 Fällen Falschgeld fest und hat es aus dem Verkehr gezogen. Die 50-Euro-Note ist weiterhin die am häufigsten genutzte Blüte, gefolgt von falschen 20-Euro-Noten. Danach folgten lange Jahre gefälschte 100-Euro-Scheine. Im Vorjahr wurde aber zunehmend versucht, gefälschte Zehner unter die Leute zu bringen.

Falschgeld wird übers Internet beschafft

Erst vor einer Woche bezahlte ein Mann in Gotha gleich zweimal mit 50-Euro-Blüten. Beim zweiten Versuch wurde eine Verkäuferin stutzig, der Betrüger konnte flüchten. Die Scheine hatten identische Seriennummern. Bezahlen wollte er jeweils kleine Summen. Gelingt das, erhält er echte Euro als Wechselgeld. Ladenbesitzer sind bei dieser Betrugsmasche die Geprellten.

Laut Landeskriminalamt ist nach der Einführung der neuen Euronoten derzeit deutlich weniger Falschgeld im Umlauf als noch im Jahr 2015. Damals registrierte die Thüringer Polizei 1180 Fälle. 65 Verdächtige konnten in Thüringen geschnappt werden. Vor zwei Jahren erwischten die Ermittler 60 mutmaßliche Täter. Angaben für 2019 liegen noch nicht vor, heißt es beim Landeskriminalamt.

Die genaue Herkunft der Blüten zu ermitteln, werde für die Ermittler immer schwieriger. „Kleine Druckereien scheinen ein Auslaufmodell zu sein“, erklärt die LKA-Sprecherin. Immer öfter würde Falschgeld übers Internet beschafft.