Erfurt. Straftaten wie Nötigung, Belästigung oder Vergewaltigung werden in Thüringen öfter angezeigt. Die Gleichstellungsbeauftragte sieht sinkende Hemmschwellen - aber auch eine positivere Einstellung in der Gesellschaft.

Die Zahl der Ermittlungen wegen Sexualdelikten in Thüringen ist gestiegen. Im vergangenen Jahr gab es dazu rund 1500 Justiz-Verfahren im Land, wie die Sprecherin der Thüringer Generalstaatsanwaltschaft auf Anfrage sagte. 2017 waren es rund 1200, im Jahr zuvor einige Dutzend Fälle weniger. 2015 waren es rund 1000. Dazu zählten unter anderem Straftaten wie sexueller Missbrauch, Vergewaltigung, sexuelle Übergriffe, Nötigung und Belästigung.

Mitte 2016 wurde das Sexualstrafrecht verschärft. Demnach macht sich eine Person strafbar, die sich über den „erkennbaren Willen“ des Opfers hinwegsetzt („Nein heißt Nein“). Neu hinzugekommen ist der Straftatbestand der sexuellen Belästigung.

Die eigene Tochter missbraucht: Mann zu mehrjähriger Haftstrafe verurteilt