Erfurt. In Saalfeld läuft bis Jahresende ein Pilotprojekt zur Digitalisierung der Polizei. Im nächsten Jahr soll es in ganz Thüringen Standard werden.

Beamte in Saalfeld und Rudolstadt testen derzeit, was im kommenden Jahr in Thüringen Polizeistandard werden soll. Per Laptop wird bereits im Streifenwagen die Anzeige aufgenommen und kann dann in der Dienststelle direkt weiterbearbeitet werden. Das Abtippen der Mitschrift nach Ende des Außendienstes entfällt.

Per Smartphone-App sollen die Beamten Personalien künftig direkt abfragen können und weitere Arbeitserleichterungen erhalten. Noch ist das Zukunftsmusik für die meisten Thüringer Polizisten, aber im nächsten Jahr sollen die Beamten flächendeckend digital aufgerüstet werden, sagte gestern Innenminister Georg Maier (SPD) dieser Zeitung. Am Vormittag hatte er im Kabinett das Konzept zur Digitalisierung der Polizei vorgelegt.

Demnach sollen alle Streifenwagen mit Laptops ausgerüstet werden und die Streifen auch Smartphones erhalten. Geplant seien vorerst rund 2500 mobile Endgeräte, sagte der Minister.

Er kündigte zudem an, dass die Thüringer Polizei kommendes Jahr eine digitale Wache eröffnen werde. Das neu eingeführte Fallbearbeitungssystem „Comvor“ verfüge über die Entsprechende Schnittstelle.

Die Bürger könnten dann auch online vom heimischen PC aus oder mit dem Smartphone Anzeigen erstatten. Sie erhalten eine Vorgangsnummer und die Möglichkeit, die Formulare auszudrucken, so der Minister. Die Kritik der Linkspartei, dass die Wache zu spät komme, weist er zurück. Erst mit der Einführung von „Comvor“ seien dafür die Voraussetzungen geschaffen worden. Für die Online-Wache soll eine hessische Programmversion eingesetzt werden.