Erfurt. In zwei Jahren sollen alle Thüringer Beamten ihre neuen Dienstkleidung erhalten haben. Rund 5100 Bekleidungssets müssen bis dahin ausgegeben werden.

„Paris Blue“, so nennt sich allen Ernstes die ans Schwarz erinnernde Farbe der künftigen Thüringer Polizeiuniform. Es sei ein dunkles Blau, betont gestern auch Rainer Hosak vom Thüringer Innenministerium den feinen Unterschied der Farbgebung. Denn Polizeiuniformen im Freistaat haben blau auszusehen und daran wird sich natürlich auch im kommenden Jahr nichts ändern. Denn dann gehen oder fahren die ersten Polizistinnen und Polizisten in ihrer neuen Dienstkleidung auf Streife.

Testen dürfen die neuen Uniformen in Thüringen schon jetzt die neuen Polizeischüler. Denn der Anfang Oktober in Dienst gestellte Anwärterlehrgang ist mit in den vergangenen Tagen mit dem künftigen Modell eingekleidet worden, dass bisher bereits von fünf Bundesländern, zumindest in Norddeutschland, getragen wird.

Gestern präsentierten einige der 260 Anwärter, die in zwei Jahren richtige Thüringer Polizisten werden wollen, ihre neue Uniform in Erfurt bei der Bereitschaftspolizei. Innenminister Georg Maier (SPD) nutzte die Gelegenheit, sich vom künftige Aussehen der Thüringer Polizei zu überzeugen. Die Anwärterinnen und Anwärter zeigten sich nach den ersten Tragen in der Uniform zufrieden.

Immerhin entschied 2018 eine Abstimmung innerhalb der Polizei mit absoluter Mehrheit darüber, dass die künftige Dienstmütze ein achteckiges Exemplar und nicht mehr rund sein soll. Damit erinnern Aussehen und Farbe der neuen Uniform deutlich an die amerikanischer Cops.

Die Umstellung wurde notwendig, weil der bisherige Lieferant der langsam veraltenden Uniform nicht mehr in der Lage war, den Nachschub zu sichern. Daraufhin wechselte Thüringen zum sogenannten Nordverbund. Das Logistikzentrum Niedersachsen in Hamm.Münden übernimmt damit künftig die Aufgabe, auch für die Polizei im Freistaat immer ausreichend Dienstkleidung und Accessoires in allen erforderlichen Größen und Varianten bereitzustellen.

Neben Jacken, Hemden, Hosen oder Mützen gehören unter anderem auch Schulterstücke, Krawatten, die Landeswappen oder Namensschilder und taktische Hinweise zur Uniform. Die Thüringer Polizei wird mit diesem Schritt bei der Uniformbeschaffung deutlich erleichtert. Die Experten in Hann.Münden haben da bereits jahrelange Erfahrung.

Die Thüringer Polizeiuniform besteht künftig aus insgesamt 45 Einzelstücken, erklärt Rainer Hosak. Für die Umstellung benötigen die Beamtinnen und Beamten ab Januar 2020 ein von 20 Teilen , erklärt der Experte, da beispielsweise Schuhe oder T-Shirts auch weiter genutzt werden können. Zum Erwerb dieses Umstellungssets sparen die Polizisten in diesem und im kommenden Jahr ihren jährlichen Zuschuss für die Uniform von jeweils 246 Euro an. Die neuen Uniformteile würden dann im Paket 500 Euro kosten.

Bis Ende 2022 soll die Umstellung der kompletten Thüringer Polizei bewältigt sein. Das bedeute, dass bis dahin rund 5100 neue Uniformsets in passenden Größen sowie gesondert für Frauen und Männer geliefert werden müssen. Beamte, die bis dahin aus dem Dienst scheiden, werden nicht mehr neu eingekleidet, ergänzt Rainer Hosak.

Innenminister Georg Maier zeigte sich gestern bei der Präsentation der neuen Dienstkleidung zufrieden mit dem Aussehen der künftigen Thüringer Beamtinnen und Beamten. Er betonte noch einmal die Bedeutung der Uniform, weil diese die Staatsmacht verkörpere und damit viel Verantwortung. Er wünschte den Anwärtern, dass ihre Uniform sie immer sicher begleiten möge.