Berlin. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) regt eine Helmpflicht für E-Scooter an. Vizechef Michael Mertens nutzt drastische Worte: „Ich befürchte Verletzte, vielleicht sogar Tote“.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat eine Helmpflicht für die Nutzer von E-Scootern ins Gespräch gebracht. „Zum eigenen Schutz sollte für das Tragen eines Helms geworben werden. Wenn dies nicht funktioniert, sollte über eine Helmpflicht nachgedacht werden“, sagte GdP-Vizechef Michael Mertens den Zeitungen der FUNKE MEDIENGRUPPE. „Ich befürchte, dass es eine nicht unerhebliche Zahl an Unfällen mit E-Rollern geben wird, ich befürchte Verletze, vielleicht sogar Tote.“

Fußgänger müssen in eigenem Raum sich bewegen können

Mertens rief dazu auf, sich auf eine veränderte Mobilität einzustellen. „Gerade in den Städten müssen wir die Fußgänger, Fahrradfahrer und E-Roller aus dem allgemeinen Straßenverkehr rausholen“, sagte er. „Wir müssen für sie eine eigene Infrastruktur schaffen. Sie müssen in ihrem eigenen Raum unterwegs sein. Wir müssen die, die nicht geschützt sind, von den anderen Fahrzeugen möglichst trennen, um schwerwiegende Unfälle zu verhindern.“

Zuvor hatte der „Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club“ (ADFC) gewarnt, dass sich die Unfallsituation beim Zweiradverkehr weiter verschlechtern werde. Durch die kürzlich zugelassenen E-Scooter werde es auf den ohnehin schon unterdimensionierten Radwegen immer enger und gefährlicher.

Mehr Verkehrstote als bisher bekannt

Das Statistische Bundesamt hatte am Dienstag die Zahl der Verkehrstoten im Jahr 2018 nach oben korrigiert. Sie war stärker angestiegen als bisher bekannt. 3275 Menschen verloren bei Unfällen auf den Straßen in Deutschland ihr Leben, 95 mehr als im Jahr zuvor, darunter 445 Fahrradfahrer.