Weimar. Die seit Ostermontag vermisste Mutter und deren dreijährige Tochter aus Weimar sind nach unseren Informationen nun von der Polizei in Norwegen aufgegriffen worden. Die 38-Jährige wurde vorläufig festgenommen.

Nachdem die Polizei beide am frühen Dienstagmorgen in Norwegen aufgespürt hat, wurde das Kind von seiner Mutter getrennt und in die Obhut der aus Deutschland stammenden Ermittler genommen. Die Mutter wurde zunächst verhaftet. Eine mögliche Auslieferung nach Deutschland wird nun entschieden.

Wie man uns mitteilte, machte sich der Vater des dreijährigen Mädchens auf den Weg nach Norwegen, um die Kleine wieder zurück nach Deutschland zu holen.

Am Ostermontag bei einem Spaziergang verschwunden

Am Ostermontag verschwand eine 38-jährige Weimarerin im Rahmen eines begleiteten Umgangs zusammen mit ihrer 3-jährigen Tochter. Auf Grund eines gerichtlichen Beschlusses verfügte die Mutter nur über ein eingeschränktes Umgangsrecht.

Sofort eingeleitete polizeiliche Maßnahmen führten schnell zum Ergebnis, dass die Frau die Flucht geradezu generalstabsmäßig vorbereitet hatte.

Auf dem älterem Bild ist die vermisste 38-Jährige mit ihrer dreijährigen Tochter zu sehen. Foto: Landespolizeidirektion Erfurt
Auf dem älterem Bild ist die vermisste 38-Jährige mit ihrer dreijährigen Tochter zu sehen. Foto: Landespolizeidirektion Erfurt © zgt

Die Mutter hatte sich am Ostermontag in Weimar unerlaubt mit der Tochter von einem Treffen zum Osterfest entfernt und dabei den als Begleitung eingesetzten Sozialarbeiter ausgetrickst. Der Vater wendete sich daraufhin an die Polizei, da er sich Sorgen mache. Daraufhin entschloss sich die Landespolizei noch am Ostermontag mit einem Vermisstenaufruf an die Öffentlichkeit zu gehen.

Noch am selben Tag wurde mit Spezialisten der Kriminalpolizei Jena und weiteren verfügbaren Kräften nach dem Mädchen und der Frau gesucht. Die Suche wurde relativ schnell auf das gesamte Bundesgebiet und angrenzende europäische Länder ausgeweitet.

Der Vater der Kleinen äußerte die Befürchtung, dass die Mutter mit seiner Tochter wieder ins Ausland geflüchtet sein könnte. Und wie sich nun herausstellt, hatte ihn sein Gefühl nicht getäuscht.

Es ist nicht das erste Mal, dass die 38-Jährige auf diese Weise auf sich aufmerksam gemacht hat. Zuletzt war sie mit ihrer Tochter Ende Oktober 2018 verschwunden. Der Vater des Mädchens sagt, sie sei damals im Ausland gewesen und erst in der Weihnachtszeit wieder nach Weimar zurück gekehrt.

Der damalige Richter riet der Frau, sich in ärztliche Obhut zu begeben. Er ordnete begleitetes Umgangsrecht an, das seitdem in den Räumen einer Weimarer Beratungsstelle praktiziert wird.

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