Erfurt. Im Prozess um 30 Kilogramm Amphetamin will ein Zeuge nichts gewusst haben. Die Staatsanwaltschaft hat am Landgericht Erfurt sieben Jahre Haft für einen mutmaßlichen Dealer gefordert.

Die Staatsanwaltschaft hat in einem Prozess am Landgericht Erfurt sieben Jahre Haft für einen mutmaßlichen Dealer gefordert. Sie wirft dem Mann unter anderem bewaffneten Handel mit Drogen in nicht geringer Menge vor. Der Angeklagte sei tief verwurzelt in der Betäubungsmittelszene, sagte die Staatsanwältin am Montag in ihrem Plädoyer. Er soll gefährliche Drogen in extrem hoher Menge erworben haben, um sie gewinnbringend weiter zu verkaufen, und habe dabei eine hohe kriminelle Energie an den Tag gelegt.

Verteidigerin beantragt Freispruch

Nach Darstellung der Staatsanwältin hat der Angeklagte im Februar vergangenen Jahres 27 Kilogramm Amphetamin gekauft und diese in der Wohnung seiner Freundin in Weimar gelagert. Als wenige Tage später Polizisten die Wohnung durchsuchten, soll der Mann bereits vier Kilo der Drogen verkauft haben. Die Beamten fanden in der Wohnung neben 23 Kilogramm Amphetamin demnach auch verschiedene Waffen. Zur Durchsuchung sei es aufgrund glaubwürdiger anonymer Hinweise gekommen, so die Staatsanwältin.

Die Verteidigerin des 37-Jährigen beantragte, ihren Mandanten freizusprechen. Sollte er dennoch verurteilt werden, sollte die Freiheitsstrafe nicht höher als vier Jahre ausfallen, und es sei die Unterbringung des alkoholabhängigen Mannes in einer Entziehungsanstalt anzuordnen. Sie argumentierte unter anderem, dass die Durchsuchungen rechtswidrig gewesen seien. Anonyme Hinweise allein reichten nicht aus, um eine solche Maßnahme zu rechtfertigen.

Zeuge wusste nichts von Drogengeschäften

Im Prozess um rund 30 Kilogramm Amphetamin hat ein Zeuge erklärt, dass er nichts von mutmaßlichen Drogengeschäften des Angeklagten wisse. «Ich habe nie gesehen, dass er Drogen verkauft hat und glaube auch nicht, dass er das gemacht hat», sagte der Zeuge, der beim Prozess am Montag vor dem Landgericht Erfurt angab, mit dem Angeklagten seit vielen Jahren befreundet zu sein. Zwar habe sein Freund viel getrunken und auch Marihuana geraucht, doch dass er Drogen verkaufe, höre er zum ersten Mal, so der Mann aus Leipzig. Auch habe er ihn nie mit Waffen gesehen.

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