Erfurt. Teure Gasrechnungen, Angst vor Strom- und Heizungsabschaltungen im Winter - das Thema Energie treibt viele Privathaushalte um. Das merken auch die Verbraucherzentralen in Thüringen.

Die Thüringer Verbraucherzentralen verzeichnen angesichts der Energiekrise einen Ansturm von Anfragen, besonders im Bereich Energierecht. "Vor der Krise machten die Rechtsberatungen zu Energie und Wasser rund fünf Prozent aller Verbraucherrechtsberatungen aus", teilte Mara Mertin, Sprecherin der Verbraucherzentrale Thüringen, auf Anfrage mit. "Heute umfassen sie mehr als ein Drittel." Alle Verbraucherrechtsberater seien mittlerweile ins Thema Energie eingebunden, vielerorts seien die persönliche Beratung am Limit.

Verunsicherung herrsche bei der Energierechtsberatung vor allem in Zusammenhang mit Strom- und Gasverträgen. Immer wieder gebe es Beschwerden, dass Grundversorger die Aufnahme von Neukunden aus ihrem jeweiligen Versorgungsgebiet verweigerten. Kunden würden zudem teilweise in die teure Ersatzversorgung statt die Grundversorgung eingestuft. Beides ist gesetzlich nicht zulässig. Nicht zuletzt sorgten auch die schwer nachvollziehbaren Ankündigungen der Politik, etwa zur Gasumlage, für Verunsicherung, so Mertin.

Neben der Rechtsberatung zu diesem Thema bieten die Verbraucherzentralen auch Beratungen zu Möglichkeiten des Strom- und Gassparens, zum Heizen, zur energetischen Sanierung von Häusern und anderen Aspekten an. Auch hier steige die Nachfrage kontinuierlich, vereinzelt komme es zu längeren Wartezeiten bei Vor-Ort-Terminen bei Kunden. Die Verbraucherzentrale unterhält in Thüringen zwölf Beratungsstellen für Energie- und Energierechtsberatung sowie 14 Energieberatungsstützpunkte bei Kooperationspartnern. Für Fragen zur Energiekrise wurde eine Sonderseite im Internet eingerichtet.

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