Erfurt. Warum die Verbraucherzentrale Thüringen die Landesregierung auffordert, das Kartellamt mit der Überprüfung der Preise für Energie zu beauftragen.

Die Verbraucherzentrale Thüringen hat die Landesregierung aufgefordert, das Kartellamt mit der Überprüfung der Preise für Energie zu beauftragen. „Derzeit besteht der Verdacht, dass einige Unternehmen hohe Margen mitnehmen“, sagte die Referatsleiterin Energie, Ramona Ballod, am Freitag in Erfurt. Zudem müsse es einen Aufschub für Preiserhöhungen geben, damit es im Herbst und Winter nicht zu Energiesperrungen für Verbraucher komme.

Anfragen zu Energie und Wasser stehen den Angaben der Verbraucherschützer zufolge im ersten Halbjahr 2022 auf Rang zwei der meistnachgefragten Beratungen. Bis Herbst 2021 habe dieser Themenkomplex einen der hinteren Rangplätze bei den Beratungen eingenommen. „Wir müssen den Menschen die Angst nehmen, dass ihnen die Heizung oder das Warmwasser abgestellt werden“, sagte Ballod.

Auch müsse Vermietern bei nachgewiesenem Bedarf finanzielle Hilfe gewährt werden. „Es darf nicht dazu kommen, dass die Mieter ihre Abschlagszahlungen pünktlich leisten, die Energieversorger die Belieferung aber einstellen, weil ein Vermieter, der bei den Versorgern in Vorleistung gehen muss, in Zahlungsschwierigkeiten kommt.“

Verbraucher sollten ihrerseits etwas dafür tun, Energie zu sparen

Verbraucher sollten wöchentlich ihre Zählerstände kontrollieren, meinte Ballod. Nur so könne bei späteren Preiserhöhungen nachgewiesen werden, bis zu welchem Zeitpunkt Gas, Wasser und Strom noch zu günstigeren Konditionen bezogen wurden. Wer seinem Versorger eine Einzugsermächtigung für Abschlagszahlungen erteilt habe, solle regelmäßig auf sein Konto schauen und reagieren, falls dort plötzlich deutlich höhere Abgänge zu verzeichnen sind.

Um im eigenen Haushalt nicht unnötig Energie zu verbrauchen, sollten zum Beispiel Heizungen nicht durch Möbelstücke verdeckt werden. Falls möglich, sollte eine Wartung der Heizung schon jetzt beauftragt werden, da es im Herbst vermutlich zu Engpässen kommen werde. Sie nannte es auch empfehlenswert, sich Hygro- und Thermometer anzuschaffen, um Luftfeuchtigkeit und Temperaturen in der Wohnung überprüfen zu können.

Da die Energieberater Eigenheimbesitzern rieten, Heizungen nachts auf 17 Grad herunterzufahren, sei dies auch für Mieter sicher nicht verkehrt. Allerdings sollten nicht weniger als 16 Grad Celsius herrschen, um Schimmelbildung zu vermeiden.

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