Berlin. Der US-Konzern Mattel will weg vom Image eines Frauenkörperkult-Verkäufers. Die neue Barbie-Puppe soll das Sortiment inklusiver machen.

Der US-Spielzeugriese Mattel bringt erstmals eine Barbie-Puppe mit Down-Syndrom auf den Markt. Damit wolle Mattel seinen Beitrag im Kampf gegen die Stigmatisierung von Menschen mit Behinderung leisten, erklärte der Konzern am Dienstag. Die Puppe mit langen hellbraunen Haaren, einer pinkfarbenen Kette und einem bunten Blumenkleid solle "mehr Kindern ermöglichen, sich selbst in Barbie widergespiegelt zu sehen, und Barbie ermöglichen, die Welt um sie herum widerzuspiegeln".

"Barbie spielt eine wichtige Rolle in den frühen Erfahrungen von Kindern, und wir wollen unseren Teil beitragen, um durch das Spielen gegen soziales Stigma vorzugehen", erklärte Mattel-Vizepräsidentin Lisa McKnight. "Unser Ziel ist es, allen Kinder zu ermöglichen, sich in Barbie zu sehen, und zugleich Kinder dazu zu ermutigen, mit Puppen zu spielen, die nicht so aussehen wie sie selbst."

Barbie mit Down-Syndrom: Puppe soll das Mattel-Sortiment inklusiver machen.
Barbie mit Down-Syndrom: Puppe soll das Mattel-Sortiment inklusiver machen. © Catherine Harbour/Mattel/PA Media/dpa

Neue Barbie: Down-Syndrom-Gesellschaft half bei Entwicklung

Die neue Barbie-Puppe wurde in Zusammenarbeit mit der US-Down-Syndrom-Gesellschaft entwickelt. Sie hat ein Gesicht und einen Körper, der solchen von Frauen mit Down-Syndrom – bekannt auch als Trisomie 21 – ähneln soll. So ist das Gesicht runder, hat kleinere Ohren, einen flachen Nasenrücken und leicht mandelförmige Augen. Ihr Kleid hat gelbe und blaue Farben und Schmetterlingsmuster, die für die Unterstützung für Menschen mit dem Down-Syndrom stehen. Das Down-Syndrom geht mit unterschiedlich ausgeprägten Behinderungen einher.

Barbie-Puppen war in der Vergangenheit vorgeworfen worden, Stereotype über Frauen zu befördern und Mädchen ein falsches Schönheitsideal vorzugeben. Kritikern war die 1959 entworfene Puppe mit langen Beinen und übergroßem Busen lange ein Dorn im Auge.

Mattel versucht seit Jahren aber, von diesem Image wegzukommen und mit den Puppen die menschliche Vielfalt abzubilden. Inzwischen gibt es laut dem Konzern 175 verschiedene Barbie-Puppen – das Mattel zufolge "inklusivste" Puppensortiment auf dem Markt. Dazu gehören unter anderem Barbie-Puppen mit Rollstühlen, Hörgeräten oder Prothesen. (pcl/AFP/dpa)