Jena. Sie gehören zu den bekanntesten Zugvögeln, die den Winter im Süden verbringen: Weißstörche. Der Klimawandel hat aber die Gewohnheiten der schwarz-weiß gefiederten großen Vögel verändert.

In Thüringen haben Weißstörche bereits weit mehr als die Hälfte ihrer Brutreviere wieder besetzt. Klimabedingt erfolge die Rückkehr der Störche aus ihren Winterquartieren inzwischen immer früher, wie der Storchenexperte des NABU Thüringen, Klaus Schmidt, berichtete. „Die ersten Rückkehrer konnten wir in diesem Jahr bereits Anfang Januar registrieren.“ Im Verlauf des Februars seien dann kontinuierlich immer mehr der großen Vögel wieder angekommen.

In früheren Zeiten kam Adebar zwischen Mitte März bis Anfang Mai aus wärmeren Gefilden zurück. Dieses Verhalten habe sich jedoch inzwischen deutlich verändert, sagte Schmidt. Etwa 10 bis 15 Weißstörche hätten in Thüringen überwintert. Das sei inzwischen keine Seltenheit mehr und auch früher schon vereinzelt vorgekommen.

146 Brutpaare im Jahr 2023 gezählt

Laut der Naturschutzorganisation Nabu stellt milder Frost für die überwinternden Weißstörche kein Problem dar. Voraussetzung sei, dass sie ausreichend Nahrung finden. Besonders günstig seien Mäuse. Auch Flachgewässer und Kompostplätze würden gern aufgesucht. Bei geschlossener Schneedecke sei es allerdings problematisch, ausreichend Nahrung zu finden. Dennoch sei in Thüringen noch kein Storch im Winter verhungert, hieß es vom Nabu.

Da bei kühler Witterung die Horste nicht immer besetzt sind, kann die genaue Anzahl der Ankömmlinge in Thüringen nicht mit Sicherheit angegeben werden. Störche wechseln anfangs bisweilen die Horste, bis sie sich für einen entschieden haben. Gelegentlich komme es dabei zu heftigen, blutigen Auseinandersetzungen zwischen Erstankömmlingen und später eintreffenden Störchen. Beobachtungen dazu gab es etwa Ende Februar im südthüringischen Walldorf und Wasungen.

Bedeutende Storchenreviere im Freistaat sind das Werratal zwischen Meiningen und Creuzburg sowie das Thüringer Becken nördlich von Erfurt. Im vergangenen Jahr wurden in Thüringen laut Nabu 146 Brutpaare gezählt, 23 mehr als im Vorjahr.

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