Dallas/Texas. Als Kind an Polio erkrankt und gelähmt, war der Texaner lebenslang von der Eisernen Lunge abhängig. Seinen Mut hat es nicht gebrochen.

Rund 72 Jahre lebte er in einer Eisernen Lunge – nun ist der US-Bürger Paul Alexander tot. Sein Bruder sei im Alter von 78 Jahren gestorben, teilte Philip Alexander am Mittwoch auf Facebook mit. „Mit schwerem Herzen muss ich mitteilen, dass mein Bruder in der vergangenen Nacht gestorben ist.“ Zuvor war Paul Alexander offenbar wegen einer Infektion in die Intensivstation gebracht worden. Sein Tod wurde auch auf der Plattform Gofundme publik gemacht, mit der Bitte um finanzielle Unterstützung.

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Paul Alexander aus Dallas im US-Bundesstaat Texas war im Alter von sechs Jahren an Kinderlähmung erkrankt.Er war seitdem vom Nacken abwärts gelähmt und auf die sogenannte Eiserne Lunge – ein maschinelles Atemgerät – angewiesen. Dabei liegt der Patient mit Ausnahme des Kopfes komplett in einem am Hals abgeschlossenen Hohlzylinder, mithilfe von unterschiedlichem Druck wird Luft in und aus den Lungen gepresst.

In dieser Art U-Boot-Zylinder verbrachte Paul Alexander fast 72 Jahre. Dessen ungeachtet bewältigte er ein Studium, machte einen Jura-Abschluss und arbeitete in diesem Bereich. Zudem schrieb er ein Buch.

Der Verstorbene war laut dem Guinness-Buch der Rekorde der Mensch, der am längsten in einer Eisernen Lunge lebte. Er konnte das Gerät demnach zeitweise verlassen, nachdem er eine spezielle Atemtechnik erlernt hatte. Schließlich kehrte er nur noch zum Schlafen in seine eiserne Lunge zurück.

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Mit Erfindung der Impfung gegen Kinderlähmung in den 1950er Jahren wurde die Krankheit zurückgedrängt und die Eiserne Lunge auch durch die Erfindung anderer Beatmungsgeräte überflüssig. Berichten zufolge gibt es weltweit nur noch einen Menschen in einem solchen Gerät: die 75-jährige Martha Lillard im US-Bundesstaat Oklahoma. (afp)