Erfurt. Manche nennen es Mett, manche Hack oder Gehacktes. Die Bezeichnung ist nicht nur regional bedingt, sondern es gibt tatsächlich Unterschiede.

Mett oder Gehacktes? Was vermeintlich nur ein regionaler Unterschied bei der Bezeichnung ein und des selben Produktes ist, birgt doch Unterschiede. Laut dem Duden ist Mett Hackfleisch vom Schwein, das bereits gewürzt verkauft wird. Der Duden gibt auch die Verzehrform vor: Das Fleisch wird roh gegessen. Im Gegensatz dazu kann Hackfleisch auch aus Rinder-, Lamm- oder gemischtem Fleisch sein.

• Mett wird aus Schwein hergestellt. Wenn man das Mett brät, wird es jedoch auch als Hackfleisch bezeichnet.

• Hackfleisch kann neben dem Schwein auch von einem Lamm oder einem Rind stammen. Manchmal werden die Fleischsorten auch gemischt.

• Ist das rohe Schweinefleisch gewürzt, werden auch die Begriffe Hackpeter oder Thüringer Mett verwendet.

• Da sich auf rohem Fleisch leicht Bakterien vermehren können, sollten Sie beim Verzehr vorsichtig sein. Vor allem Schwangere sollten komplett darauf verzichten.

• Als Alternative zu Fleisch gibt es auch vegetarisches Hackfleisch.

Skuriler Streit bei TV-Duell zwischen Voigt und Höcke

Es war eine Szene im Fernsehduell zwischen Thüringens CDU-Chef Mario Voigt und AfD-Kontrahent Björn Höcke wie gemacht für das Zeitalter kurzer Social-Media-Clips - und sie zog am Freitag noch ein paar Kreise: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) präsentierte sich als lachender Dritter mit besonderer Kenntnis im Bereich Hackfleisch. Was war passiert? Im Fernsehduell ging es um das sogenannte Lieferkettengesetz. Höcke wollte die seiner Auffassung nach negativen Auswirkungen des Gesetzes an einem Beispiel darstellen. Dabei entspann sich folgender Dialog:

Das Gesetz bedeute, sagte Höcke, „dass ein Eisenacher Fleischermeister, der nach Opel liefern will, seine Gehacktesbrötchen, seine Mettbrötchen, um mal was Handfestes als Beispiel anzuführen, dass der...“
Voigt: „In Thüringen heißt das Gehacktes, wenn Sie sich (Stelle unverständlich) auskennen würden...“
Höcke: „Ich hab‘ gerade gesagt, Gehacktesbrötchen...“
Voigt: „Nee, Sie haben Mett gesagt.“
Höcke: „Das ist doch völlig egal. Im Eichsfeld sagen wir Gehacktes. Ich hab‘ dann auch nochmal übersetzt Mett, weil nicht jeder Gehacktes versteht, das wollen Sie mir doch zugestehen, Herr Kollege.“

Wenn sich zwei streiten, freut sich der dritte

Sinnbildlich ging es dabei um Heimatverbundenheit, denn Voigt ist Thüringer, während Höcke aus Nordrhein-Westfalen stammt. Aber wenn sich zwei streiten, freut sich der dritte - und so ließ es sich Ramelow am Freitag nicht nehmen, darauf hinzuweisen, wer aus seiner Sicht der wahre Hack- und Mett-Experte ist. Beim Besuch einer Berufs- und Ausbildungsmesse im thüringischen Neuhaus am Rennweg erzählte er von seiner Ausbildung im Lebensmitteleinzelhandel 1970. Später sei er selbst Ausbilder geworden, „(...) und ich könnte jetzt fachlich den Unterschied zwischen Gewiegtem, Gehacktem und Mett erläutern, falls jemand Bedarf dazu hat.“ Bei X (vormals Twitter) postete er außerdem ein Bild von sich in Aktion mit Fleischerwerkzeug über einem Haufen Hackfleisch und Schürze mit dem Aufdruck „Thüringer Wurstmanufaktur“.

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„Die einen lamentieren laut und heftig darüber - andere machen es!“, schrieb Ramelow dazu und ergänzte: „Thüringen auf Mett oder Hack zu reduzieren, ist ein Fehler. Thüringen ist Vielfalt: Hackepeter, Thüringer Mett, Gewiegtes, Brät, Hackfleisch, Mett, Hack und natürlich seit 620 Jahren BRATWURST.“ Das ganze TV-Duell kann man hier noch mal nachverfolgen.

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