Gera. Fahrbericht: Der Nissan Qashqai der dritten Modellgeneration setzt auf den elektrifizierten Mildhybrid-Antrieb.

„Der tritt mich!“, ist meine Frau vorm Start zur ersten Ausfahrt im Nissan Qashqai ein wenig erschrocken. Sie muss wohl beim Einsteigen auf den Knopf für die Massagefunktion ihres Sitzes gekommen sein. Wir sind in der Topversion des Nissan-Modells mit dem schwierigen Namen unterwegs. Das Ausstattungsniveau Tekna+ lässt eben (fast) keine Autofahrerwünsche offen.

Im Qashqai-Cockpit gibt es noch genügend richtige Tasten und Knöpfe.
Im Qashqai-Cockpit gibt es noch genügend richtige Tasten und Knöpfe. © Bernd Scheffel

Dazu gehören nun mal auch die vibrierenden Ledersitze. Dezente Klänge aus dem Marken-Soundsystem. Über uns ein riesiges Panorama-Glasdach. Der Massagesitz auf der Beifahrerseite bekommt keine Pause. So lässt es sich entspannt reisen. „Wer das wohl erfunden haben mag“, sinniert meine bessere Hälfte. Nissan war es wohl nicht. Aber dafür haben die Japaner vor gut 14 Jahren mit ihrem Qashqai den ersten kompakten Crossover präsentiert. Mittlerweile zählt die Kreuzung aus Fließheck-Pkw und praktischem SUV rund um den Globus zu den Favoriten. Gebaut wird Nissans Crossover übrigens nicht im Mutterland, sondern in Großbritannien.

Entwickelt in Cranfield, designt in London und auf die Räder gestellt wird er in Sunderland. Seit Mitte 2021 nun in dritter Modellgeneration. Nun hat es sich beim Ur-Crossover ausgedieselt. Der Selbstzünder spielt jetzt keine Rolle mehr. Schade. Doch dafür hält der drittgrößte japanische Autobauer wenigstens am Allradantrieb fest. Der aktuelle Qashqai ist nur mit einem mildhybridisierten 1,3-Liter-Turbobenziner mit 140 PS oder 158 PS zu haben. Die kräftigere Qashqai -Variante mit Vorderradanrieb verfügt über eine Sechs-Gang-Handschaltung und als Allrader über ein stufenloses Automatikgetriebe.

Die elektrische Heckklappe lässt sich mit Sensorsteuerung öffnen.
Die elektrische Heckklappe lässt sich mit Sensorsteuerung öffnen. © Bernd Scheffel

Einen Qashqai mit Ladebuchse wird es definitiv nicht geben. Stattdessen fährt der Nissan Qashqai ePower wahrscheinlich im Sommer mit einer ausgeklügelten Motorvariante vor. Dabei bezieht die für den Antrieb zuständige E-Maschine ihren Strom von einem ständig als Generator mitlaufenden 1,5-Liter-Dreizylinder-Benziner (140 kW/190 PS). Ähnlich macht es Honda beispielsweise mit dem HR-V und dem Jazz. Eine rein elektrische Alternative für den Nissan Qashqai wird es aber schon geben. Der Crossover Ariya soll für eine Reichweite von 500 Kilometern gut sein. Mir würde jedoch der Qashqai ePower mit Verbrenner mehr zusagen. Dann müsste ich zwar auf die Innovationsprämie verzichten, brauchte jedoch nicht die Ladestopps zu planen. „Auf alle Fälle dürfen die Massagesitze in unserem nächsten Auto nicht fehlen“, hat meine Frau schon mal festgelegt.

Nissan Qashqai 1.3 DIG-T Mild-Hybrid Xtronic 4WD

  • Crossover Motor: 4-Zylinder-Turbobenziner mit 12 Volt-Mildhybrid-System
  • Hubraum: 1332 cm3 Leistung: 116 kW (158 PS) bei 5000 U/min
  • Maximales Drehmoment: 270 Nm bei 1800 – 3750 U/min
  • Antriebssystem: Allrad Getriebe: Xtronic-Automatik 0 auf 100 km/h: 9,9 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 198 km/h Tankvolumen: 55 l
  • Verbrauch komb.: 6,2 l/100 km
  • CO2-Emission: 140 g/km Effizienzklasse: B
  • Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM
  • Länge: 4425 mm
  • Breite: 1835 mm
  • Höhe: 1625 mm
  • Radstand: 2665 mm
  • Kofferraumvolumen: 436 l – 1422 l
  • Leergewicht: 1577 kg – 1645 kg
  • Zul. Gesamtgewicht: 2040 kg
  • Anhängelast: 1800 kg/750 kg
  • Versicherungs-Typklassen: KH/VK/TK: 14/21/23
  • Wartung: 30.000 km/12 Monate
  • Preis: ab 39.110 Euro