Erlensee. Honda stellt für die E-Strategie seinen Kleinwagen Jazz auf saubere Hybrid-Sparvariante um

Die japanische Automarke setzt ihren Weg bei der Elektromobilität fort, den sie vor der Pandemie in Angriff genommen hat. Nach der Premiere des vollelektrischen kleinen Honda e als Prototyp haben die Ingenieure als nächstes Modell ihrer Elektro-Strategie mit dem Jazz diesmal ein bewährtes Fahrzeug aus dem Portfolio auserwählt.

Der Kleinwagen ist seit 1983 in der Flotte und macht derzeit etwa 25 Prozent der Verkäufe bei uns aus. Mit dem kürzlichen Modellwechsel gibt es ihn nur noch als Hybrid HEV - das Kürzel steht für Hybrid Electric Vehicle - sowie als zusätzliche Designvariante Crosstar. Sie ist für jene gedacht, die mit ihr auch mal abseits befestigter Straßen unterwegs sein wollen.

Viele Marken bieten inzwischen derartige Modelle im SUV-Stil an, die wie der Jazz durch mehr Bodenfreiheit, besondere Seitenschweller oder ausgestellte Radhäuser auffallen.

Der 4,05 m kurze Hybrid hat zwei E-Motoren, einen 1,5-Liter-Benziner und eine Lithium-Ionen-Batterie. Mit seinen 109 PS kommt der Kleinwagen bis auf Tempo 175 und ist in 9,5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Laut Honda verbraucht der Jazz Hybrid 3,6 Liter (C02-Ausstoß 82 g/km) bei angemessener Fahrweise auf 100 km. Bei der ersten Ausfahrt stand allerdings eine vier vor dem Komma. Aufgerufen für die Einstiegsvariante sind 22 000 Euro, für den fünf Zentimeter längeren Jazz Crosstar 26 250 Euro.

Honda Jazz mit quirligem Eindruck

Der neue Jazz hinterließ auf der zweistündigen Testfahrt einen recht quirligen Eindruck, egal in welchem der drei Modi der kleine Japaner mit seinem Mix aus zwei E-Motoren und dem Benziner unterwegs war. Im E-Modus , mit dem geräuschlos angefahren wird,sorgt der Strom aus der Batterie für Vortrieb. Im Hybridmodus, insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten, arbeitet der Verbrenner als Generator und im Motorbetrieb liefert der Benziner die Kraft über eine Überbrückungskupplung direkt an die Vorderräder. Die Antriebswechsel gehen für den Fahrer fast unbemerkt vonstatten. Mit seiner Motorisierung ist der elektrische Antriebsmotor zudem gut auf der Autobahn dabei, wenn es um zügige Überholmanöver geht auch angesichts von 253 Newtonmeter Drehmoment.

Allerdings wird er dann etwas lauter, wenn das Tempo anzieht. Etwas eingebüßt hat das Ladevolumen durch die neue Antriebstechnik jetzt sind es 298 bis 1203 Liter. Ansonsten sind kaum Schwachstellen erkennbar. Das Fahrwerk ist gut abgestimmt. In der Stadt gibt sich der neue Jazz ausgesprochen quirlig. Da Honda die A-Säulen fast um die Hälfte schmaler gemacht hat, ist die Rundumsicht beim Rangieren ordentlich.

Jede Menge Infos können über das neue Display

Jede Menge Infos können über das neue Display bzw. den Touchscreen abgerufen werden Der Preis geht auch in Ordnung dank der guten Basisausstattung, u.a. mit Spurhalter,einem Totwinkelwarner oder einem Notbremsassistenten und weiteren elektronischen Helfern sowie LED-Scheinwerfern. Neu sind mit der jetzt fünften Jazz-Generation die breiter und dicker gepolsterten Sitze, die sich auch bequem ein-oder hochklappen lassen sowie. das Airbag-System zwischen den Vordersitzen.. Es soll Verletzungen vermeiden, falls Fahrer und Beifahrer bei einem Aufprall zusammenstoßen.

Äußerlich ist der Japaner etwas flacher, aber auch rundlicher geworden, was ihm eine gewisse Dynamik verleiht - Insgesamt ein geräumiger und auch preiswerter Minivan für den Alltag.

Die grüne Welle geht inzwischen bei Honda weiter. So sollen alle in Europa verkauften Neuwagen bis 2025 mit einem elektrischen Antrieb ausgestattet sein.

Bis 2022 wollen die Japaner als Etappenziel bereits sechs E-Modelle auf die Straßen schicken.