Lissabon. Mitsubishi will mit dem ASX den Aufwärtstrend fortsetzen. Im Herbst folgt dem SUV der kleine Colt.

Noch vor einigen Monaten sah es nicht gut aus für die japanische Traditionsmarke. Man wolle sich aus Europa zurückziehen, hieß es von der Zentrale in Japan. Im Rahmen der Allianz mit Nissan und Renault habe die Konzentration auf die großen Märkte Südostasiens den Vorrang. Doch das wurde inzwischen korrigiert. Nun sollen zwei alte bekannte als neue Modelle den Aufwärtstrend fortsetzen. Die Marke mit den drei Diamanten im Logo ist inzwischen die Nummer zwei unter den sechs bei uns agierenden Herstellern Japans. Zuletzt wurden über 46 000 Fahrzeuge hierzulande zugelassen. Im März kommt noch der neue ASX zu den Händlern und im Herbst soll die inzwischen 7.Generation des kleinen Colt folgen. Beide sorgen für großes Aufatmen insbesondere auch bei den Händlern hierzulande.

Die Zusammenarbeit in der Dreier-Allianz ist unübersehbar. Der neue ASX, dessen Vorgänger mit jährlich rund 10 000 Verkäufen in Deutschland über zehn Jahre hinweg ein Erfolgsmodell war und in Europa es auf fast 400. 000 Interessenten brachte, ähnelt sehr dem Renault Captur. Einzig das Markenlogo an der Front sowie das Kürzel am Heck kennzeichnen ihn als Mitsubishi. Die Preise des in Spanien gefertigten Kompakt-SUV beginnen bei 24.690 Euro für den 91-PS-starken Dreizylinder-Turbo mit einem Liter Hubraum. Mitsubishi setzt bei dem neuen ASX auf Antriebsvielfalt. Mit ihm will man sich besonders in der kompakten Klasse der SUV empfehlen und seinem Klientel sowie wechselwilligen Käufern von anderen Marken ein Angebot machen. Deshalb wurde sich auch für eine Vielfalt an Antriebsversionen für den Rückkehrer entschieden. Dazu gehören ein Plug-in-Hybrid und ein Vollhybrid bzw. Mildhybrid ebenso wie der Turbo-Dreizylinder-Benziner. So steht der Dreizylinder-Benziner auch am Anfang des Antriebsstranges mit einem Liter Hubraum und 91 PS sowie einem 6-Gang-Schaltgetriebe. Es folgt ein 1,3-Liter-Turbo-Vierzylinder-Benziner mit Direkteinspritzung plus Mildhybrid-System nit 140 PS oder 158 PS. Geschalten wird entweder mit sechs Gängen oder einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (7DCT). Interessant sind die vollwertigen Hybride beim1,6-Liter-Benziner, und zwar die Vollhybridversion HEV mit 143 PS. Und dann der 160 PS starker Plug-in-Hybrid, bei dem die Fahrbatterie 10,5 kWh Strom speichert. Laut Mitsubishi soll das für rund 50 Kilometer rein elektrisches Fahren reichen. Insofern eine gute Distanz, da der Autofahrer hierzulande am Tag im Schnitt 40 km unterwegs ist.Das Toptmodell unter den Antriebsvarianten hat 159 PS und steht ab 39.390 Euro in der Liste.

Von den für 2023 mit ca. 8000 rechnenden Verkäufen für die Vollhybriden geht man bei Mitsubishi von einem Anteil von 40 Prozent aus. Ein Jahr später hofft man auf insgesamt bereits 13 000 Zulassungen, wie es bei der Präsentation hieß. Dass diese Zahlen durchaus realistisch sein könnten, zeigte der Vollhybrid bei ersten Ausfahrten. Unter der Haube arbeiten hier ein 94 PS starker 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner ohne Turbo, ein 49 PS- Elektromotor und ein 1,3-kWh-Akku zusammen. Nahezu unmerklich wechselt im Hintergrund das Hybridsystem zwischen Elektro- und Verbrennungsmotor, immer im Fokus, möglichst sparsam unterwegs zu sein. Welcher Antrieb gerade arbeitet, entscheidet die Beschleunigung bzw. ob viel oder weniger Leistung benötigt wird. Laut Hersteller kommt der Japaner auf eine Systemleistung von 143 PS. Damit bringt es der ASX mit seinen ca. 1,5 Tonnen Gewicht immerhin in unter Zehn Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Spitze sind 170 km/h. Den Verbrauch gibt Mitsubishi mit maximal 5,1 Liter Benzin an. Das ließ sich bei der ersten Ausfahrt nicht bestätigen, da die Testrunde kürzer ausfiel, aber der Bordcomputer registrierte einen Durchschnittsverbrauch um die 5 Liter. Der Vollhybrid (ab 30.990 Euro) zeigte sich auf dem Kurs mit einigen Steigungen souverän und unaufgeregt mit wenig nach innen dringenden Fahrgeräuschen. An der Ampel kommt er zügig in die Gänge, auch das Überholen wird nicht zum Risiko. Dazu gehört auch die von einem SUV gewohnt gute Übersicht nach vorn und auch nach hinten. Nichts auszusetzen gibt es auch am Fahrwerk. Das ist komfortabel. Unebenheiten im Asphalt werden gut abgefedert. In den Kurven bleibt der Mitsubishi spurtreu, auch bei höherem Tempo ohne Anzeichen zum Auszubrechen Die Lenkung arbeitet sehr leichtgängig, wie sich auf den kurvenreichen Abschnitten zeigte.

Mit 4,32 Meter Länge ist er noch eine Idee kompakter geworden.
Nur noch wenige Drehknöpfe sind übrig geblieben. Alles wirkt in dem Digitalcockpit sehr fahrerorientiert von den Armaturen bis hin zum Infotainment-Systemen und dem mittig angebrachten Smartphone Link Display Audio (SDA). Es dient als Hauptschnittstelle zwischen dem Fahrer, den Fahrzeugsystemen und dem Infotainment.,erläutert Mitsubishi. Es ist serienmäßig im Sieben-Zoll-Querformat und im 9,3-Zoll-Hochformat mit kabelloser Smartphone-Anbindung erhältlich. Ebenso gibt es das Kombi-Instrumen als analoges Einstiegsmodell mit 4,2-Zoll-Bildschirm, als digitales, konfigurierbares Fahrer-Display im Sieben-Zoll-Format und als vollständig personalisierbares 10,25-Zoll-Display, das auch die Navigationsanweisungen wiedergibt.

Innen zeigte sich der Rückkehrer ebenfalls von einer angenehmen Seite, angefangen von den ausreichenden Platzverhältnissen vorn wie hinten und den verwendeten Materialien im Cockpit. Auch bei der Sicherheit hat Mitsubishi investiert, zum Beispiel neben zahlreichen Airbags mit Anti-Schleudertrauma-Kopfstützen sowie dem serienmäßige Auffahrwarnsystem mit Notbremsassistent. Ebenfalls an Bord sind weitere Fahrassistenten wie der Spurhalteassistent, Tempoautomatik, Einparkhilfen und eine Rückfahrkamera. Gegen Aufpreis gibt es in den höheren Ausstattungen u.a. ein Totwinkelassistenten, eine Tempoautomatik (mit Stopp-Start-Funktion) und ein Fernlichtassistent.

Mitsubishi gilt zuhause als der älteste Serienhersteller unter den Automarken und setzte auch frühzeitig auf Elektroantriebe So galt das Mitsubishi Electric Vehicle als erstes elektrisches Serienauto weltweit. Der Kleinstwagen wurde ab 2014 in Deutschland verkauft. Weitere Meilensteine für Mitsubishi waren 2013 die Einführung vom Outlander, der international als erster Plug-in Hybrid-SUV gilt, von dem bislang über 200.000 Fahrzeuge in Europa verkauft wurden 2021 folgte mit dem Eclipse Cross Plug-in Hybrid ein Crossover-SUV, mit dem das Angebot an Plug-in Hybriden ausgebaut wurde. Inzwischen investiert Mitsubishi 30 Milliarden Euro bis 2030 für die fortschreitende E-Mobilität einschließlich der Batterietechnologie und dem autonomen Fahren. So hat Mitsubishi dieser Tage angekündigt, dass nach dem ASX und dem Kultmodell Colt 2024 sein Flaggschiff, dnr neuen Outlander Plug-in Hybrid, in Europa einzuführen, als nächster Schritt folgt.