Gelsenkirchen/Mühlhausen. Nach Fällen von Babys mit fehlgebildeten Händen in Gelsenkirchen sind weitere dazu gekommen. Im Mühlhausen haben sich zwei Familien gemeldet, deren Kinder dieses Schicksal teilen.

Mediziner stehen vor einem Rätsel: In einem Krankenhaus in Gelsenkirchen sind innerhalb von zwölf Wochen gleich drei Kinder mit fehlgebildeten Händen geboren worden. Zuvor hatte es dort jahrelang keinen einzigen Fall gegeben.

Bei allen drei Kindern ist jeweils eine der beiden Hände betroffen. An dieser Hand seien Handteller und Finger nur rudimentär angelegt.

Zwei Fälle in Thüringen bekannt geworden

Nach den Berichten über die offenbar gehäuften Geburten von Babys mit Fehlbildungen an einer Hand haben sich auch Thüringer Familien an die Öffentlichkeit gewandt.

Auffällig: Beide Familien kommen aus Mühlhausen. Der Sender RTL berichtet auf seinem Onlineportal über die Familie des zweijährigen Pepe aus Mühlhausen. Auch der kleine Junge kam mit nur einer gesunden Hand auf die Welt. Ein Test schloss einen Gentdefekt bei dem Jungen aus. Die Ärzte hätten laut RTL gegenüber der Mutter von einer „Laune der Natur“ gesprochen.

Die Bildzeitung berichtet von einem weiteren Fall aus der Region. Im Mühlhäuser Ortsteil Windeberg hat ebenfalls eine Mutter erfahren, dass ihr noch ungeborenes Kind mit einer Fehlbildung der Hand auf die Welt kommen wird. Auch hier ergab eine DNA-Untersuchung, dass es sich nicht um eine vererbte Fehlbildung handeln kann.

Ärzte schalten Behörden ein

Das Gesundheitsministerium in NRW kündigte an alle Klinken in dem Bundesland abfragen, ob dort ähnliche Fehlbildungen aufgefallen seien, sagte eine Sprecherin der Düsseldorfer Behörde am Samstag auf Anfrage. Man nehme die Berichte über solche Fälle „sehr ernst“.

„Darüber hinaus nehmen wir Kontakt mit den Ärztekammern, dem Bund und den anderen Bundesländern auf, um möglichen Ursachen mit aller Sorgfalt nachzugehen.“ Bisher gibt es kein Melderegister, wo Babys mit Fehlbildungen gemeldet werden. Ob ein solches Register der richtige Weg sei, gelte es gemeinsam zu prüfen, sagte die Sprecherin des Landesministeriums.