Erfurt. Am Nachthimmel beschert uns der August uns den reichsten Sternschnuppenstrom des Jahres. Der Abendhimmel wird derzeit von Jupiter und Saturn beherrscht.

Den Abendhimmel beherrschen im August die beiden größten Planeten unseres Sonnensystems, nämlich Jupiter und Saturn. Mit seinem Glanz übertrifft der Riesenplanet Jupiter alle anderen Sterne und Planeten.

Nach Einbruch der Dunkelheit sieht man ihn als hellen, weißen Lichtpunkt im Südwesten. Der bleiche, gelbliche aber deutlich erkennbare Saturn steht am Abend am Südhimmel. Zurzeit hält er sich im Sternbild Schütze auf. Sein berühmtes Ring-System ist allerdings nur in einem Teleskop ab etwa 30-facher Vergrößerung zu erkennen.

Der Fixsternhimmel im August.
Der Fixsternhimmel im August. © dpa-infografik

Mitte August gibt es eine Chance, den flinken und schwierig zu beobachtenden Merkur am Morgenhimmel zu erspähen. Vom 10. bis 20. kann man den Benjamin der Planeten in der beginnenden Morgendämmerung etwa eine halbe Stunde lang tief am Osthimmel ausmachen. Ein gutes Fernglas hilft dabei.

Venus überholt zur Monatsmitte die Sonne. Von der Erde aus betrachtet, befindet sie sich dabei hinter der Sonne. Der Astronom nennt diese Konstellation „obere Konjunktion“. In dieser Position erreicht Venus mit 259 Millionen Kilometern ihre größte Entfernung von uns. Da sich unser innerer Nachbarplanet bei der Sonne am Taghimmel aufhält, bleibt er nachts unbeobachtbar. Erst ab Ende Oktober zeigt sich Venus als Abendstern.

Hundert Meteore pro Stunde

Der August beschert uns den reichsten Sternschnuppenstrom des Jahres. Von Monatsbeginn an erscheinen die Meteore der Perseiden. Wie der Name sagt, scheinen die Sternschnuppen aus dem Sternbild Perseus zu kommen. Der Höhepunkt der Perseidenaktivität ist in der Nacht vom 12. auf den 13. August zu erwarten.

Pro Stunde flammen bis zu hundert Meteore auf, darunter auch sehr helle Objekte, Boliden oder Feuerkugeln genannt. Allerdings stört das helle Licht des zunehmenden Mondes die Beobachtung der Sternschnuppen. Ihren Ursprung haben die Perseiden in dem Kometen 109 P/Swift-Tuttle. Mit 60 Kilometer pro Sekunde Endgeschwindigkeit sind die Perseiden recht schnelle Meteore.

Zweimal kommt der Mond im August in Neumondposition: Am 1. wird um 5.12 Uhr Neumond erreicht und am 30. um 12.37 Uhr zum zweiten Mal. Ebenso passiert der Mond zweimal seinen erdnächsten Bahnpunkt: Am 2. ist er morgens 359.400 Kilometer entfernt und am 30. nachmittags nur 357.180 Kilometer.

Am Abend des 15. zeigt sich der Mond im Sternbild Steinbock voll beleuchtet. Die exakte Vollmondstellung tritt bereits um 14.29 Uhr am frühen Nachmittag des 15. ein.

Herbstviereck im Osten

Der sommerliche Charakter des abendlichen Fixsternhimmels hat sich gegenüber Juli kaum geändert. Allerdings ist im Vergleich zum Vormonat Arktur im Sternbild Bootes schon tiefer im Westen zu finden. Das Sommerdreieck aus Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler steht hoch am Südhimmel.

Die Wega ist fast senkrecht über unseren Köpfen zu sehen. Der orangene Arktur und die bläuliche Wega sind die hellsten Sterne des Nordhimmels. Sie erscheinen als erste in der Abenddämmerung am klaren Himmel.

Im Osten ist das Pegasusquadrat aufgegangen. Es wird Herbstviereck genannt, weil es die kommende Jahreszeit angekündigt. Der Pegasus gilt als das Leitsternbild des Herbsthimmels. Herkules, Nördliche Krone und der Schlangenträger sind in der westlichen Himmelshälfte zu sehen.

Der Skorpion mit seinem tiefroten Über-Riesenstern Antares neigt sich im Südwesten dem Untergang zu. Ein wenig nördlich von Antares strahlt bei den Füßen des Schlangenträgers der Riesenplanet Jupiter. Knapp über dem Südhorizont passiert eben der Schütze die Mittagslinie. Im Schützen sieht man den hellen Saturn.

Kapella und Ringnebel im Norden

Der Große Wagen sinkt zum Nordwesten herab. Er befindet sich am absteigenden Teil seiner Bahn um den Polarstern. Diametral gegenüber steigt die Kassiopeia, das Himmels-W, empor.

Nahe dem Nordhorizont strahlt die gelbliche Kapella im Sternbild Fuhrmann. Besonders günstig ist jetzt ein exotisches Himmelsobjekt zu beobachten, nämlich der Ringnebel im Sternbild der Leier, denn er steht zurzeit hoch am Firmament.

In einem lichtstarken Fernglas sieht man zwischen den beiden Sternen Sheliak und Sulafat, dies sind die beiden südlichen Sterne im Leierrhombus, ein kreisrundes Nebelfleckchen. Erst in größeren Teleskopen erkennt man die ringförmige Struktur dieses Gebildes. Der Ringnebel ist nichts anderes als die abgestoßene äußere Hülle eines alternden Sterns. Auch unsere Sonne wird eines fernen Tages ihre äußere Hülle abstoßen.

Die Sonne wandert am absteigenden Ast ihrer Jahresbahn. Ihre Mittagshöhen nehmen um gut 9° ab, die Tageslänge verkürzt sich dann um eindreiviertel Stunden.