Gotha. Ernst-Abbe-Stiftung und Universität Erfurt schließen strategische Partnerschaft für den Standort Gotha.

Mit jährlich 100.000 Euro unterstützt die Ernst-Abbe-Stiftung Jena in den kommenden fünf Jahren die Gothaer Forschungseinrichtungen der Universität Erfurt. Uni-Präsident Prof. Walter Bauer-Wabnegg und Rolf-Ferdinand Schmalbrock, Geschäftsführer der Stiftung, haben dazu am Donnerstagabend einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Im Zentrum stehen die Weiterführung und der Ausbau des Herzog-Ernst-Stipendienprogramms.

Es trägt dazu bei, das gebündelte Wissen von Natur, Theologie, Philosophie und Geschichte der Zeit um 1800 Wissenschaftlern und Stipendiaten aus aller Welt zugänglich zu machen. Über Jahre war das Herzog-Ernst-Stipendium von der Fritz-Thyssen-Stiftung getragen worden. Den Anstoß dazu gab, als 2003 die Perthes-Sammlung, das Verlagsarchiv des 19. und 20. Jahrhunderts mit kartographischem Schwerpunkt, vom Freistaat Thüringen erworben und in die Forschungsbibliothek Gotha integriert wurden. Die Thyssen-Stiftung ermöglichte es seit 2004 mit mehr als 1,5 Millionen Euro, dass über 300 Stipendiaten nach Gotha kommen und forschen konnten. Diese Förderung läuft zum Jahresende 2019 planmäßig aus.

Die Ernst-Abbe-Stiftung setzt sie nahtlos fort. „Unsere gemeinsame Vision ist es, Gotha zu einem intellektuellen Begegnungsort mit internationaler Ausstrahlung und breiter gesellschaftlicher Akzeptanz auszubauen“, erklärte Schmalbrock anlässlich der Unterzeichnung.

Die strategische Partnerschaft ziele auf mehr, sagt Markus Meumann, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Forschungszentrums. Ergänzend zum Stipendienprogramm fördert die Ernst-Abbe-Stiftung im Rahmen der Fördersumme auch Forschungsprojekte und wissenschaftliche Veranstaltungen. Die sollen auch der Stadt Gotha zugute kommen. Darüber hinaus unterstützt die Stiftung Initiativen, die über den rein wissenschaftlichen Rahmen hinaus ausstrahlen. Für 2020 ist ein Workshop für internationale Nachwuchsführungskräfte in Gotha geplant.