Ilmenau/Halle. Ein Roboter-Rochen soll künftig Menschen vor dem Ertrinken retten. Entwickelt wird er in Ilmenau, getestet in Halle.

Ein von Wissenschaftlern in Ilmenau entwickelter Roboter zum Retten von Menschen aus dem Wasser hat in Halle einen ersten Test absolviert.

Ziel sei es, mit der Technik künftig in Not geratene Menschen schneller als bisher orten und wieder an die Wasseroberfläche bringen zu können, erklärte ein Sprecher des Wasserrettungsdienstes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).

Der Roboter arbeite mit optischen und akustischen Sensoren. Das Gerät wurde am Fraunhofer-Institut für angewandte Systemtechnik in Ilmenau entwickelt. Das Institut erforscht nach eigenen Angaben seit vielen Jahren submaritime Technologien.

Versionen für Einsatz in Schwimmhallen und Seen

"Eine echte Herausforderung war die Konstruktion der Auftriebs- und Stabilisierungssysteme. Schließlich soll die gerettete Person schnell und sicher transportiert werden", erklärte ein Sprecher der Ilmenauer Forschungsgruppe.

Mit Hilfe der Sonarnavigation soll dies auch funktionieren, wenn die Sicht unter Wasser extrem schlecht sei. Bis zur Produktion eines Wasserrettungsroboters in Serie werde aber noch einige Zeit vergehen, erklärte der Sprecher des Instituts.

Etwa ein Jahr Entwicklungsarbeit sei noch erforderlich, um den Prototypen fertigzustellen. Mit praktischen Erfahrungen unterstützt werde das Technologieprojekt von den Wasserrettern aus Halle. Es werde an zwei Versionen geforscht - an einem kleinen Rettungsroboter für Schwimmhallen und einem großen Roboter für Gewässer wie Seen.

Den Angaben zufolge wird die Entwicklung des Tauchrettungsroboters vom Bundeswirtschaftsministerium mit rund 200.000 Euro unterstützt. In Deutschland sind nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) 2019 mindestens 417 Menschen ertrunken.