Kai Mudra über die Situation an der Landesfeuerwehrschule.

Es sind die Selbstverständlichkeiten. Erst wenn wir sie missen oder brauchen, lernen wir, einige zu schätzen. Das gilt auch für die Feuerwehr.

Unsere Vorfahren entschieden weise, als sie das Feuerwehrwesen einführten. In Thüringen gibt es derzeit etwa 1500 freiwillige Stadt- und Ortsteilfeuerwehren. Darin sind etwa 33.800 ehrenamtliche Mitglieder in den Einsatzabteilungen aktiv.

Um Leben zu retten, Brände richtig zu löschen oder Gefahren nach Unfällen zu beseitigen, bedarf es einer fundierten Ausbildung. Dafür zuständig ist die Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Bad Köstritz. Sie liegt weitab vom Landeszentrum. Es dauert, bis ihre Probleme Erfurt erreichen.

Dass die Schule alljährlich zwischen 4500 und 5000 Feuerwehrleute ausbildet oder trainiert, gilt als Routine. Investitionen fließen zumeist in neue Fahrzeuge und Technik.

Bis vor einigen Jahren ein lauter Hilferuf ertönt. Zu Hunderten erhalten Feuerwehrleute Absagen für ihre Lehrgänge, weil Ausbilder fehlen. Aber auch der Ausbau der Schule, wenigstens auf ein bundesweit vergleichbares Niveau, stockt.

Seither ringt Innenminister Maier darum, Versäumtes aufzuholen. Noch wirken die Erfolge schmächtig. Es hagelt weniger Lehrgangsabsagen. Dieses Jahr werden drei Ausbilder zusätzlich eingestellt und Investitionen sind angeschoben.

Doch der nachlässige Umgang mit den zumeist ehrenamtlichen Lebensrettern hinterlässt einen faden Beigeschmack.

Parteipolitisch eignet sich das Thema übrigens kaum zur Profilierung. Zu groß ist der Kreis all derjenigen, die Mitverantwortung tragen.

Investitionsstau in Millionenhöhe an der Landesfeuerwehrschule

Unter schwierigen Bedingungen – Die Ausbildung der Feuerwehrleute in Thüringen